Mit Benjamin Morgenstern, CEO der motionet AG, führt AGITANO eine mehrteilige Interviewreihe unter dem Titel „HUBBER Inside“ durch. In diesem Rahmen diskutieren wir mit ihm über die verschiedenen Facetten seiner Collaboration-Plattform HUBBER, einem Informations- und Kommunikations-Knotenpunkt in und für Unternehmen.
Im 6. Interview ging es um die Integration der Collaboration-Plattform HUBBER als Informations-Knotenpunkt in Unternehmen. Der 7. Teil behandelte die Bereiche Sicherheit und Datenschutz.
Der 8. Teil des Interviews behandelt nun die technischen Bereiche Infrastruktur und Architektur.
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Guten Tag Herr Morgenstern. Im letzten Teil der Interviewreihe zu der Collaboration-Lösung HUBBER haben wir die Themen Sicherheit & Datenschutz behandelt, nun geht es um die Bereiche Infrastruktur & Architektur. Bei einer solch gelagerten Plattform kommt den technischen Themen Infrastruktur und Architektur natürlich eine große Bedeutung zu. Auf welcher technischen Basis läuft denn die Internet-Applikation?
Nun werden wir erst einmal relativ technisch. Die Plattform basiert auf Java Enterprise (Java EE) Standards mit JSF (Java Server Faces) und JPA (Java Persistence API). Darüber hinaus haben wir Open Source Elemente, wie MyFaces, Richfaces und Hibernate, implementiert. Das Ganze läuft auf einer MySQL-Datenbank und auf einem Apache Tomcat als Servlet Container. Dadurch, dass wir die Open-Source Implementierung der genutzten Standards mit in das Installationsarchiv packen konnten, läuft HUBBER auch in einem einfachen Servlet Container und wir sind dadurch flexibler. Für das Frontend nutzen wir einen Apache Webserver.
Alles in allem ist es eine Individualentwicklung, die natürlich auf Basis unserer umfangreichen Erfahrung und unzähliger Projekte als State-of-the-Art-Anwendung aufgesetzt wurde. Hierbei ist noch zu unterscheiden, dass wir eine SaaS-Anwendung im Internet laufen haben. Für Großkunden und Konzerne bieten wir auch eine On-Premise-Lösung als Enterprise-Variante an.
Wie sieht es mit dem Thema Skalierbarkeit aus?
Gerade bei solch gelagerten Internetanwendungen kommt der Skalierbarkeit eine sehr hohe Bedeutung zu. Die Plattform wächst mit ihren Nutzen mit und ist bereits heute für eine enorme Zahl an Usern ausgelegt. Hierzu haben wir natürlich entsprechende Vorbereitungen getroffen, u.a. mit Load Balancing im Frontend. Es können problemlos weitere Tomcat-Server hinzugefügt werden. Bei einem großen Ansturm können wir mehrere parallele globale Hubber-Deployments realisieren. Also unsere User müssen sich über dieses Thema keine Gedanken machen. Dies ist und wird auch in Zukunft sichergestellt sein.
Trotzdem nochmals nachgefragt: Also können Sie jederzeit einen kurzfristigen Ansturm von Usern gut über Ihre technische Infrastruktur abfangen bzw. bewältigen?
Unsere Ressourcen sind für dem momentanen Einsatz überdimensioniert, allerdings natürlich auch nicht unendlich. Wir können aber innerhalb von 6 Stunden neue Server bereitstellen, wenn sich der entsprechende Bedarf andeutet. Wir sind also gut gerüstet.
Betreiben Sie HUBBER in der Cloud oder haben Sie hier ein anderes Hosting-Modell im Einsatz?
Momentan sind wir keine Cloud-Kunden sondern haben root-Server. D.h. aber auch, dass wir die Kontrolle über die Serversoftware haben und nicht auf die Vertrauenswürdigkeit eines Cloudbetreibers angewiesen sind. Andererseits sind Überlegungen, HUBBER in die Cloud zu bringen, bereits angestellt worden, allerdings dann auch wieder verworfen worden. Der Hauptgrund lag dabei maßgeblich im Marketing und in den Bedenken unserer heutigen Kunden.
Was sind für Sie in den kommenden Monaten und Jahren die größten technischen Herausforderungen auf der Architektur- und Infrastrukturseite bei HUBBER?
In Bezug auf die Architektur kommt es auf die zukünftigen Entwicklungspläne an und darauf, wie schnell wir wachsen. Entscheidend sind hier die Userzahlen und natürlich die Klickzahlen, die bei den Besuchen generiert werden.
In Bereich der Infrastruktur können wir ein moderates Wachstum mit ein paar neuen Tomcatservern auffangen. Bei einem Riesenwachstum würden wir dann entsprechend einen größeren Hardwarepark benötigen sowie Technologien wie z.B. MySQL Cluster. Optional würden wir uns dann auch nach einer anderen Datenbank umsehen, die noch besser skaliert. Bei einem allerdings doch eher unrealistischem und explosionsartigem Wachstum wäre die Lösung ein eigenes Rechenzentrum. Nur hier fangen wir an, in die „Glaskugel zu schauen“. Aktuell sind wir, wie bereits gesagt, sehr gut aufgestellt und können schnell und adäquat auf Wachstum reagieren.
Danke Herr Morgenstern. So viel zu den Themen Infrastruktur und Architektur rund um HUBBER. Im nächsten Teil der Interviewreihe gehen wir dann detailliert auf die Funktionsübersicht der Collaborations-Plattform ein.
(Das Interview führte Marc Brümmer von der AGITANO-Redaktion.)