Inflation von 2,4 Prozent verteilt Einkommen um

Den ausufernden Gewinnen der Mineralölkonzerne (Shell hatte 2010 seinen Nettogewinn um 61 Prozent auf 20,13 Milliarden Dollar gesteigert – im ersten Quartal 2011 steigerte es seinen Nettogewinn erneut um 60 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar allein in den ersten drei Monaten; den Rekord hält jedoch Exxon Mobil mit 45,2 Milliarden Dollar im Rohstoffspekulationsjahr 2008) und den Tradern an den Spotmärkten für Öl sei für eine hohe Inflation von 2,4 Prozent gedankt – laut statistischem Bundesamt waren erneut leichtes Heizöl und Kraftstoffe die hauptsächlichen Preistreiber. Schade, dass das Wirtschaftswachstum und das erste Plus in den Taschen der Verbraucher seit langem sofort wieder in die gierigen Taschen anderer wandert, die daran keinerlei Verdienst haben… Schade auch, dass die Politik der Rohstoffspekulation zulasten der realen Wirtschaft keinen Einhalt zu bieten vermöchte. Spekulation ist keine Investition und schadet jedem, der kein Spekulant ist. Mehr noch, Spekulanten treiben die Armut weltweit, bereichern sich ohne eigene Wertschöpfung und haben im Bereich der Agrarrohstoffe Tausende von Hungertoten auf ihrem Gewissen („70 Prozent der Preisaufschläge sind den Spekulanten geschuldet“, so Klaus Josef Lutz, Vorstandschef von Europas größtem Agrarhändler Baywa). Die Verbraucherpreise legten im Vorjahresvergleich um 2,4 Prozent zu, verglichen mit dem Vormonat März waren es 0,2 Prozent. Eine so hohe Inflationsrate war zuletzt im Oktober 2008 verzeichnet worden, als die Finanzhändler kurz vor der Wirtschaftskrise aus den unsicherer werdenden Anlagen raus spekulativ in die Rohstoffe hinein flüchteten. Die Inflation übertrifft damit die Warnschwelle der Europäischen Zentralbank (EZB), die bei Teuerungsraten bis knapp unter 2,0 Prozent die Preisstabilität gewahrt sieht. Allerdings reagierte die EZB kürzlich auf das Anziehen der Rohstoffpreise mit einer Zinserhöhung anstatt ein Eindämmen der Rohstoffspekulation anzustrengen – durch die Zinserhöhung werden Kreditnehmer wie die Schuldengeplagten Staaten der Euro-Zone zusätzlich belastet.

 

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