Interview (1) mit Michael Moesslang zu seinem neuen Präsentationsbuch

Michael Moesslang, PreSensation Institute, hat im Frühjahr diesen Jahres ein sehr spannendes Buch mit dem Titel „So würde Hitchcock präsentieren“ herausgebracht.

Wir freuen uns sehr, dass er sich in einem dreiteiligen Interview Marc Brümmer, Redaktion AGITANO, zur Verfügung gestellt hat. Im ersten Teil geht es um die Inspiration zum „Hitchcock-Buch“ und interessante Informationen rund um (Management-)Präsentationen. Das Interview wurde parallel aufgezeichnet. Der 1. Teil kann hier als Audio-Podcast angehört werden. (Den zweiten Teil finden Sie hier.)

Guten Tag Herr Moesslang. Sie sind ein 5-Sterne Redner, Performance-Coach und waren lange Jahre Inhaber einer Werbeagentur. Mit Ihrem neuesten Buch, „So würde Hitchcock präsentieren“ haben Sie nun in Anlehnung an den Meister der Spannung, Alfred Hitchcock, eine Anleitung vorgelegt, wie man spannende Präsentationen erstellen kann, um seine Zuhörer an einen Vortrag zu fesseln.

Bitte erklären Sie zunächst, wie kamen Sie auf Alfred Hitchcock? Hatten Sie Elemente aus Hitchcockfilmen inspiriert oder übertragen Sie anders herum Ihre eigenen Techniken auf seine Filme?

Viele Zuhörer von Präsentation langweilen sich, laut einer Umfrage sind es 84 Prozent. Bei einem Film dagegen können wir stundenlang aufmerksam bleiben, fiebern mit und verpassen kaum ein Detail. Präsentationen sollten so spannend sein, wie ein Film. Und da Hitchcock der Master of Suspense ist, wurde er Pate.

Die Dramaturgie, Techniken und Methoden, die Hitchcock so einzigartig einsetzte, wollte ich auf Präsentationen übertragen, also von Hitchcock lernen. Und tatsächlich: Mit vielen klappt das, wir können sie perfekt für unsere Präsentationen einsetzen.

Sind Sie persönlich ein großer Hitchcock Fan?

Ja, natürlich. In meiner Kindheit und Jugend wurden seien Filme ja noch viel öfters gezeigt als heute. Und mittlerweile habe ich ihn im Zuge der Recherche für mein Buch wieder ganz neu entdeckt. Wenn man sich mit so einem Thema beschäftigt, achtet man auf ganz andere Dinge eines Films, als normaler Zuschauer.

Sie führen in Ihrem Buch an, dass 84 Prozent aller Teilnehmer Präsentationen in Deutschland als zu langweilig oder sogar einschläfernd empfinden. Was denken Sie, wie kommt diese hohe Zahl zustande? Und was ist genau macht eine Präsentation langweilig und schwierig zum Zuhören?

Hören Sie sich Präsentationen an, bei den allermeisten werden Sie es ebenso empfinden. Überraschend ist die Zahl nicht. Auch wenn ich die Teilnehmer an meinen Vorträgen oder Seminaren schätzen lasse, kommen ähnlich hohe Zahlen zustande.

Die Langeweile entsteht durch mehrere Dinge: 1. Fehlt es an einem Spannungsbogen, oft wird das Highlight schon auf der Titelfolie verraten. 2. Verstehen es viele Präsentatoren nicht, die wichtigen Dinge zu betonen und Unnötiges wegzulassen. Es entsteht eine viel zu große Zahl an fast gleichwertigen Informationen. Und aus diesem Informationsbrei soll der Zuhörer dann das Wichtige herausfinden.

Sie meinen, dass durch eine Vielzahl an Informationen die vorher übermittelten Informationen zerredet werden und die Aufmerksamkeit der Zuhörer komplett verloren geht.

Genau, das wird dann einfach zu viel. 3. Präsentieren viele mit monotoner Stimme und ohne unterstützende Körpersprache, beides ist jedoch sehr wichtig für die verwöhnten Zuhörer, um den Inhalt zu verstehen, zu merken und auch um überzeugt zu werden. Sonst ist das einfach viel zu langweilig.

Also geht es einerseits um die Dramaturgie und andererseits um die Rethorik, dass an beiden Handlungsbedarf besteht.

Richtig, es gibt viele Punkte an denen man Ansetzen kann und da gehören die beiden Sachen auf jeden Fall dazu.

Danke soweit Herr Moesslang. Im zweiten Teil unseres Gesprächs, kommende Woche, geht es um Ihre Hitchcock-Präsentationstechnik als Anleitung für gute und spannende Vorträge.

Vielen Dank ebenso an sie Herr Brümmer.

P.S. Und verpassen Sie nicht seine aktuelle Kolumne. Viel Interessantes und Wissenswertes rund um das Thema Präsentation: „Teil 1 – Wenn sich Kunden langweilen“ und „Teil 2 – Suspense in der Vertriebspräsentation„.

Kurzprofil des Interviewpartners

Michael Moesslang, Dipl. Kommunikationswirt BAW, Top 100 Excellence Trainer und Autor, ist der Experte für sensationelles Präsentieren und persönliche Wirkung. Seine mitreissenden Keynote-Vorträge und Seminare zum Thema „PreSensation®“ motivieren, seine souveräne und professionelle Authentizität überzeugt. Er versteht es, die Teilnehmer wirkungsvoll zu integrieren und nachhaltigen Nutzen zu bieten. Als Experte seines Faches bezieht er aktuelle Erkenntnisse aus Psychologie und Verhaltenswissenschaften ein. Michael Moesslang aktivierte als Vortragsredner und Lehrbeauftragter – z. B. St. Galler Business School – bereits Zuhörer in über 1.000 Vorträgen und Präsentationen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.michael-moesslang.de.

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?