Irans erster Atomreaktor läuft an

Die iranische Regierung kann jetzt die Früchte seiner angeblich vornehmlich friedfertigen Nutzung der Atomkraft ernten. Am 12. September soll das erste iranische Atomkraftwerk nach über 30 Jahren Bauzeit, trotz Drohungen und Sanktionen der Weltgemeinschaft, offiziell eingeweiht werden. Was ein Konsortium aus Deutschen Firmen, darunter auch Siemens/KWU, angefangen hatte wurde mit russischer Hilfe nach zahllosen Verzögerungen und Komplikationen fertiggestellt. Das Kraftwerk soll 1.000 MW Strom liefern, weitere sind bereits in Planung.

Jedoch ist das Projekt nicht nur unter den westlichen Industrienationen heftig umstritten. Auch die Nachbarstaaten Irans blicken mit großer Sorge auf den in Bushehr liegenden Reaktor. Der Standort ist näher an sechs arabischen Hauptstätten als an Irans eigener Hauptstadt Teheran. Bei einem potentiellen nuklearen Zwischenfall wäre die gesamte Region gefährdet. Behauptungen seitens Iran, dass das Kraftwerk unter höchsten Sicherheitsstandards geführt werde, werden von der International Atomic Energie Agency (IAEA) entkräftet. Einige wichtige Vorgaben würde das AKW nicht erfüllen.

Der Iran setzt jedoch großes Vertrauen in das Erste von vielen geplanten AKWs des Landes, auch nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima. Allerdings ist das iranische Kraftwerk ebenfalls von der Bedrohung durch Erdbeben betroffen. Im iranischen Hochland gibt es verstärkte tektonische Aktivitäten und ist eines der am häufigsten betroffenen Erdbebengebiete der Welt. Doch auch da macht sich die Regierung in Teheran ebenfalls keine Sorgen. Iranische Experten wären in der Lage, Probleme zu lösen an denen Japan gescheitert ist. Das Kraftwerk soll in der Lage sein, Erdbeben von 7,0 auf der Richterskala zu widerstehen.

Auch Interne Stimmen bezweifeln die Sicherheit des Kraftwerks. Ein Bericht über die Gefahren der Erdbebenregion, der vor einer ähnlichen Entwicklung wie in Fukushima warnt, wurde jedoch von der Regierung ignoriert.
 

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