… ein Kommentar von Franz Alt.
Europafeindliche Rechtspopulisten in Frankreich und Österreich, in Finnland und in der Slowakei gewinnen an Zuspruch. Die Medien in ganz Europa spielen verrückt wegen der Euro-Krise – so als ob ökonomische Probleme von 10 Millionen Griechen 450 Millionen Rest-Europäer in den finanziellen Ruin treiben könnten. Die heutige Jugend Europas sieht in den „Vereinten Staaten von Europa“ keine große Vision – wie noch die Jugend nach dem Zweiten Weltkrieg. Hat also die EU 2011 kein konkretes Projekt mehr, für das sich ihre Jugend begeistern könnte?
Ist es „nur“ noch die Jugend Afrikas, die in Europa das Gelobte Land sieht und zu Tausenden Flucht und Ertrinken auf sich nimmt, um in den Sehnsuchtsort Europa zu kommen?
Es gibt in Europa und Nordafrika eine ganz starke „Grundsympathie“ (Claus Leggewie) für Demokratie, Menschenrechte, Umweltschutz und Energiewende à la Europa. Das war auch der Tenor vieler Demonstrationen der letzten Wochen von Berlin über Frankfurt bis Madrid.
Vor 60 Jahren nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs wurde die Zusammenarbeit Westeuropas gestartet als Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Die gemeinsame Energiepolitik begründete die Begeisterung für Europa und den Beginn eines zuvor nie gekannten Wohlstands auf unserem Kontinent.
Wenn Europa künftig Strahlkraft wieder haben soll als Kontinent des Friedens, des Wohlstands und des Umweltschutzes, dann müssen wir so rasch wie möglich den 100-prozentigen Umstieg auf erneuerbare Energien anstreben. Ein ökologisch erneuertes und erneuerbares Europa könnte den Stoff für neue europäische Visionen liefern und eine ähnliche Strahlkraft erlangen wie die europäische Aufbruchsstimmung vor 60 Jahren. Die solare europäische Wirtschaft von morgen ist praktizierter Umweltschutz und konkrete Friedenspolitik.
Die Alternative heißt: Weitere Kriege um Öl oder gemeinsam Frieden durch die Sonne. Europa ist erneuerbar!
Quelle: © Franz Alt 2011