Im Rahmen eines Pilotprojekts erhält das Gießereiunternehmen Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss GmbH aus Mülheim an der Ruhr (NRW) 300.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums (BMU). Damit sollen IT-gestützt die Arbeitsprozesse in der Gießerei so optimiert werden, dass Energie und damit auch Schadstoff-Emissionen im beträchtlichen Ausmaß eingespart werden können.
Die Friedrich Wilhelms-Hütte ist im Gegensatz zu hoch automatisierten Gießereien eine so genannte „Handform-Gießerei“, bei der die Produktion von Großgussteilen in viele einzelne Prozessschritte untergliedert ist. Die Energieeffizienz und die Produktivität der Gießerei lässt sich nun steigern, wenn die einzelnen Prozessschritte besser aufeinander abgestimmt werden. Dafür sollen die einzelnen Fertigungsschritte IT-gestützt optimiert, gesteuert und synchronisiert werden, mit dem Ergebnis einer Steigerung der Energieeffizienz. Dadurch soll allein diese Gießerei jährlich rund 1.500 MWh an elektrischer Energie einsparen, was einer Verringerung von rund 848 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr entspricht.
Das Umweltinnovationsprogramm fördert und unterstützt die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen, nachhaltigen und umweltfreundlichen Technologie. Dafür muss das geplante Vorhaben über den Stand der bisherigen Technik hinausgehen und dadurch einen Demonstrationscharakter besitzen.
Auch die Unternehmensberatungsgesellschaft Roland Berger hatte kürzlich Anfang September eine Studie mit dem Titel „Effizienzsteigerung in stromintensiven Unternehmen“ vorgelegt, die ein enormes Einsparpotential durch gesteigerte Energieeffizienz belegt. So würden Investitionen in Effizienztechnologie von 23 Milliarden Euro längerfristig zu Einsparungen von über 100 Milliarden Euro führen. Das betrifft vor allem den Einsatz von effizienteren Maschinen sowie optimierte und dadurch effizientere Produktionsverfahren. Darüber hinaus reduzieren die Unternehmen damit nicht nur ihre eigenen Energiekosten und steigern dadurch ihren Gewinn, die Investitionen schaffen auch Wachstum, Arbeitsplätze und stimulieren Innovationen auf der Anbieterseite, wodurch weitere volkswirtschaftliche Gewinne generiert werden, die ihrerseits eine eigene Dynamik entfalten können. Durch solche Investitionen in die Effizienzsteigerung könnten beispielsweise in der Papierindustrie bis zum Jahr 2030 rund 30% eingespart werden, bis 2050 sogar rund 50%. In der Metallverarbeitungsindustrie liegt das Einsparpotential bis 2050 bei etwa 40% der Stromkosten.