Italiener haben 2009 rund 120 Mrd. Euro Steuern hinterzogen

Laut den italienischen Behörden haben die Italiener im Jahr 2009 rund 120 Milliarden Euro an Steuern hinterzogen, vor allem bei der Einkommens- und Umsatzsteuer. Der Betrag entspricht knapp 30% des gesamten Steueraufkommens und dem vierfachen des harten Sparprogramms, das zur Sanierung der Staatsfinanzen aufgelegt wurde. Die Zahlen entstammen neuen Berechnungen der Behörden, die anhand von offiziellen Daten des letzten Jahres zurückgerechnet worden sind. Bislang war von lediglich 100 Milliarden Euro ausgegangen worden. Der neue Ministerpräsident Mario Monti hat bereits angekündigt, die Steuerhinterziehung stärker zu bekämpfen, um Italien aus dem Schuldensumpf zu führen (Staatsverschuldung 2011: 121,07%)

Auch in dem Schuldenstaat Griechenland (Staatsverschuldung 2011: 165,56% des BIP, oder 365,64 Milliarden Euro) grassiert die Steuerhinterziehung: Für 2011 war ursprünglich ein Haushaltsdefizit von 7,5% angepeilt worden, was eine Neuverschuldung von 16,7 Milliarden Euro entspricht. Dabei wird geschätzt, dass in 2011 die 11,3 Millionen Griechen, wovon 1,1 Millionen als Angestellte im Dienste des Staates stehen, ungefähr 30 Milliarden Euro an Steuern nicht bezahlt haben. Der Staatshaushalt wäre mit den Einnahmen auf einen Schlag wieder deutlich im Plus. Laut dem ehemaligen Ministerpräsidenten Papandreou schuldet dabei allein eine kleine Gruppe von 14.000 superreichen Griechen dem Staat zusammen 36 Milliarden Euro an Steuerabgaben. Die Neue Züricher Zeitung hat zudem im Oktober 2011 berichtet, die griechische Oberschicht habe seit Beginn der Schuldenkrise Anfang 2010 bereits rund 200 Milliarden Euro allein in die Steueroase Schweiz geschleust, um ihr Vermögen vor dem Zugriff des Fiskus zu schützen, oder anders formuliert, die Gemeinschaft zu prellen.

(mb)

 

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