… aus der wöchentlichen Kolumne rund um „Spiritualität & Business“ von Hans-Jürgen Krieg.
Sparkurs, Massenproteste, Milliarden-Programm, Kostenexplosion, Euro-Krise, so lauten einige Stichworte aus den Schlagzeilen der letzten Tage. Alle haben einen negativen Kontext. Alle klingen bedrohlich und rufen Ängste hervor. Leben wir in einer Welt, die immer weniger lebenswert wird? Wird alles immer schlimmer? Müssen wir jetzt ohne Rücksicht auf Verluste handeln, damit alles wieder besser wird? Aber wie sehen die richtigen Handlungen aus? Und was kann ich dazu beitragen? Wie kann ich mit meinen Fähigkeiten am meisten bewirken? Mir jedenfalls reichts. Ich werde keine negativen Gedanken mehr verbreiten. Ich werde auf meine Weise dazu beitragen, dass die Welt ein bisschen besser wird.
Ich gebe zu, dass Schlagzeilen, wie die oben genannten, auch in mir spontan negative Reaktionen auslösen. Ich bin nicht immun gegen eine derartige Intensität und Häufung schlechter Botschaften. Aber immer wenn mir auffällt, dass mich ein Thema herunter zieht, mache ich mir folgendes bewusst. Jede Medaille hat zwei Seiten: Erstens die Situation in der äußeren Welt. Und zweitens, wie ich auf diese Situation reagiere. Inzwischen weiß ich, dass zwischen beiden keine logische oder moralische Zwangsläufigkeit liegt. Ich muss mich nicht schlecht fühlen, nur weil alle meinen, dass es uns schlecht geht. Meine Reaktion auf eine Situation ist meine freie Entscheidung. Die kann ich fällen, wie es mir passt. Unabhängig davon, wie andere darüber denken.
Was glauben Sie, was können Sie leichter ändern: Den Zustand der Welt oder ihre Einstellung dazu? Sie glauben, dass einer schlimmen Sache nichts wirklich Positives abgewonnen werden kann? Dann bedenken Sie bitte folgendes: Jedes Mal, wenn Sie denken, dass Sie in einer Welt voller unfähiger Menschen leben, zahlen Sie dafür. Denn Sie leben dann in einer Welt voller unfähiger Menschen. Sie sind sozusagen von unfähigen Menschen umzingelt. Welch eine bedrückende Vorstellung. Wenn Sie sich hingegen dafür entscheiden, in jedem Menschen die einzigartige Vielfalt und Schönheit des Lebens zu sehen, dann leben Sie in einer Welt voller vielfältiger und schöner Menschen. In welcher Welt möchten Sie lieber leben? Es ist allein ihre Entscheidung. Ich jedenfalls habe für mich die zweite Variante entschieden.
Warum ich so gewählt habe? Was glauben Sie, was ist wohl die wirkungsvollere Vorgehensweise, wenn Sie die Welt ein bisschen besser machen wollen? In der Überzeugung einer schlechten Welt zu versuchen, den Lauf der Welt durch möglichst viele positiven Aktionen und Entscheidungen zu verbessern? Oder die innere Einstellung über die Situation in der Welt zu ändern und diese überzeugt in die Welt hinaus zu tragen? Ich bin davon überzeugt, dass auch ein kleiner Schneeball eine große Lawine ins Rollen bringen kann. Deshalb habe ich meine Einstellung geändert. Es braucht Übung. Gewiss. Aber es funktioniert. Es gelingt mir, immer besser zu akzeptieren, dass die Welt ist, wie sie ist. Nichts in ihr ist wirklich böse und nichts ist wirklich gut. Alles ist, was und wie es ist. In jedem Fall ist alles in der Welt liebenswert. Und es verdient meine Wertschätzung. Das erkenne ich, wenn ich alles nicht nur aus meiner Sicht, sondern auch aus der Sicht der anderen sehe. Wenn ich mich in andere hinein versetze. Wenn ich ihre Motive und Bedürfnisse verstehe. Und wenn ich ihnen mit Empathie begegne. Wie gesagt. Jetzt reichts. Es wird höchste Zeit, dass ich das konsequent umsetze, was ich bin: Ein Wesen, das seine Spiritualität immer bewusster lebt.
Ihr Hans-Jürgen Krieg
Über den Autor
Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ifef.de.