Konjunktur: Deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs

Die Konjunktur im dritten Quartal 2012:

Die deutsche Wirtschaft hat im dritten Quartal 0,2 Prozent mehr produziert als im zweiten Vierteljahr. Dazu dürfte nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) auch die Industrie beigetragen haben. „Im Schlussquartal wird die schwache Nachfrage aus dem Euroraum die exportorientierte Industrie und damit die Konjunktur insgesamt belasten“, dämpfte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner allerdings Hoffnungen auf eine vergleichbar kräftige weitere Entwicklung. Dagegen dürfte nach Einschätzung des DIW Berlin der Dienstleistungsbereich in den kommenden Quartalen weiterhin Zuwächse verzeichnen. „Eine Rezession ist nicht in Sicht“, so Fichtner weiter.

Vor allem die private Konsumnachfrage stützt nach DIW-Einschätzung das Wachstum. „Die Haushalte profitieren von Lohnsteigerungen deutlich über der Inflationsrate und der soliden Lage auf dem Arbeitsmarkt“ so DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. „Auch wenn die Beschäftigung wohl im Winterhalbjahr leicht sinken wird: die sich abzeichnende konjunkturelle Schwächephase wird den Arbeitsmarkt nur kurz und moderat belasten.“

Die Exporte haben auch im dritten Quartal kräftiger zugelegt als die Importe, so dass der Außenbeitrag die Konjunktur erneut angeschoben hat. Dazu hat auch der schwächere Euro beigetragen. Vor allem aus den asiatischen Schwellenländern, aber auch aus den USA war die Nachfrage anhaltend kräftig. Nur schwach haben sich dagegen die Exporte in den Euroraum entwickelt. „Die staatlichen Sparmaßnahmen und die hohe Arbeitslosigkeit drücken in den Krisenländern auf die Nachfrage“, erläuterte Fichtner. Davon könne sich die deutsche Exportwirtschaft nicht abkoppeln.

Die Krise im Euroraum belastet aber nicht nur die Exporte, sondern dämpft nach Einschätzung des DIW Berlin auch die Investitionstätigkeit in Deutschland. „Die Ausrüstungsinvestitionen sind wohl vor allem deshalb erneut gesunken, weil die Unsicherheit im Zuge der Krise Unternehmen dazu veranlasst, Investitionsentscheidungen zu verschieben“, kommentierte Junker. „Doch auch wenn die Ursachen der Krise noch lange nicht beseitigt sind, gehen wir davon aus, dass die Unsicherheit im Euroraum mehr und mehr zurückgeht. Die Investitionen dürften zwar bis zum Jahresende schwach bleiben, im kommenden Jahr aber ordentlich zulegen, da die Unternehmen dann wieder verstärkt die hervorragenden Finanzierungsbedingungen nutzen werden.“

(Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung / DIW Berlin 2012)

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