Marathon – von der Faszination, seine Grenzen zu erleben!

Conny Schumacher’s Kolumne  – … weil Fit-Sein weit mehr ist als nur ein flacher Bauch!"

 

40.000 Menschen starteten am 26.09.2010 in Berlin mit einem Ziel, die 42,195 km Marathon-Strecke quer durch die Hauptstadt bis zum Brandenburger Tor zu laufen, ehe der Besenwagen sie am Schluss einsammelt. Mindestens 10-mal so viele Zuschauer stehen Spalier, trommeln, singen, brüllen sich die Seele aus dem Leib, um die Läufer über die Strecke zu tragen. Ein gigantisches Erlebnis, ganz ohne Zweifel. Und mir, der Marathon-Novizin 2010, kommt bei der Erinnerung an das, was ich da gerade erlebt habe, immer noch Gänsehaut.

 

Mindestens genauso viele Menschen allerdings fragen sich kopfschüttelnd: Was treibt soviele Leute an, sich solchen Torturen zu stellen?

 

Nun es ist nicht der Lauf an sich. Das ist nur das Highlight. Es sind die vielen Trainingskilometer, die keiner sieht, die echte Disziplin erfordern. Morgens um 6 Uhr aufstehen, rausgehen und gegen den Schweinehund bei Hitze, Wind und Wetter anlaufen … egal, ob die Sonne knallt oder der Regen peitscht.

24-28 km am Stück, eisern jede Woche.

 

Und es ist diese innere Ruhe, die sich einstellt. Bei mir kommt sie nach 5 km – oder sie kommt an dem Tag eben nicht. Aber egal, ob sie kommt oder nicht, wenn ich mein Pensum absolviert habe und unter der Dusche stehe, ist da eine innere Zufriedenheit, eine Selbstverständlichkeit und Ruhe, die man mit keinem Geld der Welt erkaufen kann. Tja, vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt …

 

Meist haben die Menschen eine besonderen Grund, mit einsamen Lansgtreckenläufen anzufangen. Der Verlust eines Partner oder des Jobs, gesundheitliche Nackenschläge – irgendwas liegt meistens vor, wenn man beginnt, "zu sich selbst zu laufen". Und irgendwann ist man drin und dann schlägt diese Faszinantion Marathon eben zu. Trösten Sie sich, es gibt Schlimmeres!

 

Wer so ein bisschen mit dem Gedanken liebäugelt, dem sei absolut Mut zugesprochen. Jeder fängt klein an, und das Wichtigste ist die Entscheidung, es zu tun und dann die richtige Vorbereitung.

 

Hausaufgaben … ehe es losgeht:

 

1. Zum Arzt gehen und einen Sporttauglichkeitscheck machen lassen!

 

2. Vom Arzt Trainingsempfehlung geben lassen. Faustregel ist 180 minus Lebensalter und beim Anfänger zur Sicherheit nochmal 10% runter. Genaue Anhaltspunkte liefert ein Laktattest, der die Pulsfrequenz an den Schwellen ermittelt, an denen Ihre Trainingsbelastung sich orientieren sollte.

 

3. In ein gutes Sport-Fachgeschäft gehen und eine Fuß- und Laufanalyse machen. Lauf-Schuhe halten ca. 600-800 km oder 2 Jahre, danach müssen sie ersetzt werden.

 

4. Entweder einen Laufpartner suchen oder einen Pulsmesser zulegen … am besten Beides.


 

Die ersten Schritte:

 

Die meisten Menschen laufen viel zu schnell und belasten sich viel zu hoch. Zu Beginn laufen Sie bitte NUR!! in einem Tempo, in dem Sie sich gut unterhalten können – deswegen unbedingt anfangs einen Laufpartner suchen. Das ist viel angenehmer als auf den Pulsmesser zu schauen. Sobald Ihnen die Luft zum Reden ausgeht, weitergehen, bis sie wieder zu Atem kommen. Ruhig abwechselnd gehen und laufen, das wird schon.

 

Wenn Sie blutiger Anfänger sind und/oder etwas übergewichtig sind, sollten Sie mit Nordic Walking beginnen, um Herz und Gelenke zu schonen.

 

2 bis 3 mal die Woche jeweils 20 bis 30 Minuten sollten es auch für einen Anfänger schon sein. Sie können wie gesagt zwischen "gehen" und "laufen" abwechseln.

 

Achten Sie nach dem Laufen darauf, die Muskeln zu dehnen! Laufen macht schnell ziemlich steif und da die meisten Menschen eh stark verspannt sind, kann dies zu echten Problemen führen.

 

Wenn Sie sich nun noch 1-mal die Woche eine Massage und eine Sauna gönnen, werden Sie sich bald richtig rundum wohl fühlen und Ihre Kondition wird sich von Training zu Training verbessern. Ihr Gewicht wird runtergehen, die Haut wird glatt und Sie werden straffe Muskeln bekommen.

 

Nach 6 bis 8 Wochen sind Sie "drin" und werden langsam nachvollziehen können, was dran ist … an der "Sucht", an der Fasziantion des Laufens.

 

Greifen Sie dann ruhig nach den Sternen! Wer sich keine großen Ziele setzt, wird nie erfahren, was wirklich in ihm steckt. Planen Sie aber genügend Zeit zur Vorbereitung ein, egal was Sie sich vornehmen. Und wer weiß, vielleicht laufen wir ja nächstes Jahr in Berlin ein Stück nebeneinander?

 

 Viel Spaß beim Umsetzen Ihrer Marathon-Träume wünscht

 

Ihre

Conny Schumacher

 

  

 

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Zur Person: Conny Schumacher

Conny Schumacher wurde 1965 in Tegernsee geboren. Sie studierte Sportökonomie in Bayreuth und arbeitete im Bereich Freizeit- und Spitzensport als Marketingleiterin und Pressereferentin. Seit 1994 ist sie selbstständig, seit 2006 hauptberufliche Fitnessexpertin für diverse Medien, mehrfache Buchautorin und gut gebuchte Personal Trainerin.

Mehr über ihre Arbeit finden Sie auf der Website www.conny-schumacher.de  und im Fitness-Blog: www.fit.conny-schumacher.de.

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