Me, myself and I – Facebook: Marketing unter Freunden

Die wöchentliche Business-Kolumne von Ulrich B Wagner mit dem Titel "Me, myself and I – eine Reise in sich hinein und über sich hinaus".

Wir müssen immer wieder das Gespräch mit unserem Nächsten suchen. Das Gespräch ist die einzige Brücke zwischen den Menschen.
(Albert Camus, französischer Schriftsteller, 1913 – 1960)

Unter dem Titel „Der Kampf um Talente“ beschäftigte sich meine vorletzte Kolumne mit dem hinreichend bekannten Problem, dass es im Zuge des demographischen Wandels verstärkt einen Mangel an Professionals geben wird. Aber auch die Fachkräfte von morgen, sprich die Auszubildenden, werden zukünftig heftig umkämpft werden. Allein im laufenden Jahr 2011 werden voraussichtlich fast 55.000 Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können.

Eine der Fragen der Zukunft wird daher darin bestehen, wie ich als Unternehmen die Zielgruppe Schüler am effektivsten erreiche, um mich als Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber attraktiv und bekannt zu machen.
Die konventionellen Offline – Kommunikationswege zeigen in der Altergruppe der 14- bis 18 Jährigen in der Regel jedoch keine Wirkung mehr. Diese Altersgruppe kommuniziert und informiert sich nämlich mittlerweile hauptsächlich über das Internet, genauer gesagt über die sogenannten Sozialen Medien.

Weit über 80 % dieser Altersgruppe sind allein bei Facebook vertreten.

Aus dieser unumstößlichen Tatsache sollten Unternehmen auch weitreichende Konsequenzen für ihre Zielgruppenansprache ziehen.

Facebook bietet Zugang zu einer vielen Menschen bis vor kurzem noch unbekannten Welt namens Social Media. In dieser Welt trifft man Freunde nicht mehr im Café, sondern auf seiner Facebook-Seite. Weltweit tummeln sich auf Facebook, neben ca. 700 Millionen privater Nutzer, auch immer mehr Unternehmen, um mit ihren aktuellen und potentiellen Kunden zu kommunizieren und ihre Produkte zu bewerben.

Darüber hinaus bietet Facebook aber auch die Möglichkeit, sich als Ausbildungsbetrieb oder Arbeitgeber attraktiv und bekannt zu machen. Ein Potential, das von den meisten kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland bis dato oft noch nicht erkannt wurde. Einige Beispiele, wie der OTTO Versand oder der schwäbische Motorsägenhersteller STIHL, nutzen diese Plattform jedoch schon seit geraumer Zeit sehr erfolgreich, um auf diesem Weg Nachwuchskräfte für ihre Unternehmen zu begeistern.
Aus diesem Grund betreiben auf Facebook mittlerweile zahlreiche weitere Firmen, wie z.B. die Deutesche Bahn, Oetker, Rhenus Spedition, BMW, BAYER etc., neben ihren Unternehmensseiten zur Kundenansprache auch eigene Karriereseiten, auf denen sie gezielt potentielle Mitarbeiter über ihr Unternehmen und die damit verbundenen Karrierechancen informieren.
Neben diesen beiden Informationsseiten gibt es zusätzlich die Möglichkeit, eine dritte Seite zu erarbeiten, die speziell auf die Bedürfnisse von Auszubildenden zugeschnitten ist.

Besonders glaubwürdig sind hier insbesondere Seiten, die von Auszubildenden für Auszubildende gestaltet und betrieben werden, da sich die jungen Arbeitnehmer des Unternehmens besser und leichter in die Lebenswelt ihrer Altersgenossen hineinversetzen können und so auch in der Regel eher den richtigen Ton treffen.

 

Selbstverständlich ist Facebook keine Wunderwaffe im Kampf um Talente. Es stellt jedoch eine wichtige Alternative dar, die zukünftig von keinem Unternehmen mehr vernachlässigt werden sollte.

Ein intelligenter Auftritt im Social Web fördert nicht nur das Image, sondern auch Umsatz und Gewinn und kann im Kampf um die Talente der Zukunft enorme Wettbewerbsvorteile bringen.

Allerdings birgt das Social Web auch gewisse Gefahren. Nicht jede Plattform eignet sich beispielsweise für jeden Ansprechpartner. Daher müssen Unternehmen gezielt die geeigneten Sozialen Netzwerke auch im Hinblick auf die Bedürfnisse ihrer Ansprechpartner auswählen und dann auch zielgerichtet mit Informationen und Neuigkeiten bedienen. Es ist daher ratsam, sich im Vorfeld ein Konzept für das Social Web zu erarbeiten, um dann alle geeigneten Anbieter, wie z.B. auch AGITANO oder XING, in seine Internetkommunikation zu integrieren.

Entwickeln Sie zusätzlich einen Social Media Leitfaden für Ihr Unternehmen und für Ihre Mitarbeiter, in welchem klar geregelt ist, wie sich die Akteure im Internet zu präsentieren und zu verhalten haben, um “böse Überraschungen“ zu vermeiden.

Denken Sie jedoch immer daran, dass es zukünftig immer wichtiger wird unterscheiden zu können, welcher Kommunikationskanal für welche Information geeignet ist.

Denn, um mit dem Eingangs zitierten Albert Camus zu enden, in der modernen Welt gibt es zahlreiche Brücken, die wir erkennen müssen, von denen jedoch nur einige für gewisse Gespräche geeignet sind.

Anregende Gespräche wünscht Ihnen

Ihr Ulrich B Wagner

 

Zum Autor:

Ulrich B. Wagner, Jahrgang 1967, studierte Psychologie, Soziologie und Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang von Goethe Universität in Frankfurt am Main.

Er ist geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Kommunikation, Coaching und Managementberatung (ikcm) mit Sitz in Bad Homburg und Frankfurt am Main und gleichzeitig Dozent an der european school of design für Kommunikationstheorie sowie Werbe- und Konsumentenpsychologie.

Ulrich Wagner arbeitet als Managementberater und systemischer Coach mit den Schwerpunkten Business- und Personal Coaching, Kommunikations- und Rhetoriktrainings, Personalentwicklung, Begleitung von Veränderungsprozessen und hält regelmäßig Vorträge und Seminare.

Zu erreichen: via Website www.ikcm.de, via Mail uwagner@ikcm.de, via AGITANO, Xing und Facebook (Ulrich B Wagner).

 

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