Medienmogul Murdoch übersteht hitzige Aktionärsversammlung

Der Abhörskandal um das britische Traditionsblatt „News of the World“ hatte die Mediengruppe News Corp. des Multimilliardärs und Boulevard-Königs Rupert Murdoch schwer getroffen und rund vier Milliarden Dollar Schaden verursacht: 3,2 Milliarden Dollar (rund 10% des jährlichen Konzernumsatzes) wurde in den Kauf eigener Aktien gesteckt, um den abstürzenden Kurs nach dem Bekanntwerden des Abhörskandals zu stützen. Die Kursverluste haben dennoch allein Murdochs persönliche Unternehmensanteile um eine halbe Milliarde Dollar zusammenschmelzen lassen.

Dennoch gönnte sich der Milliardär nach dem im September abgelaufenen Geschäftsjahr eine Gehaltserhöhung von 150% auf 33,3 Millionen Dollar, wovon 12,5 Millionen Dollar auf einen Bonus zurückgehen. ZU der Mediengruppe gehören unter anderem das „Wall Street Journal“, der Fernsehsender Fox News sowie das Filmstudio 20th Century Fox.

Auf der nun in den Hallen des konzerneigenen Fox-Filmstudios in Los Angeles stattgefundenen Aktionärsversammlung konnte sich der Medienmogul wütender Aktionäre und Aktionärsschützer erwehren und seine absolute Kontrolle über den Konzern wahren. Kritisiert wurde vor allem die Machtfülle Murdochs, der den Konzern wie ein „Familienunternehmen“ führen würde, obwohl der Großteil der Anteile in fremden Händen liege: Murdoch ist zugleich Konzernchef sowie auch als Verwaltungsratschef sein eigener Kontrolleur. Murdoch wollte jedoch trotz dem Eingeständnis von Fehlern nichts von persönlichen Konsequenzen wissen – musste er auch nicht: Er verfügt über 40% der Stimmrechte und konnte auch auf den saudischen Prinzen Al-Walid bin Talal zählen, der weitere 7% der Stimmrechte hält und an autokratische Strukturen gewöhnt ist. Damit blieb nach Abstimmung die Zusammensetzung des Verwaltungsrates unverändert. Auch Murdochs Söhne James und Lachlan gehören weiter der Konzernspitze an.
 

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