Meine Spiritualität

… aus der wöchentlichen Kolumne rund um „Spiritualität & Business“ von Hans-Jürgen Krieg.

Ich werde in letzter Zeit öfters gefragt, was meine Spiritualität ausmacht, beziehungsweise worin für mich der wesentliche Unterschied zwischen einer spirituellen und einer nicht-spirituellen Grundhaltung besteht. Es sind drei Aspekte, die für mich den Kern meines spirituellen Wesens bilden.

1. Urvertrauen

Ich bin davon überzeugt, dass die reale Welt ein äußeres formgebundenes Geschehen ist, das von einer inneren Ursache begründet wird. Der eigentliche Sinn meines Lebens liegt für mich nicht in dem, was ich in der realen Welt erlebe, sondern darin, dass ich mich als ein in der Welt lebender Ausdruck der inneren Ursache verstehe. Dieses Verständnis gibt meinem Leben seine tiefere Bedeutung. Eine Bedeutung, die ich direkt erfahre, wenn ich mich mit der inneren Quelle verbinde. Seit ich mich und die Welt so sehe, besitze ich ein Urvertrauen in alles, was ist. Ich vertraue mir selbst. Ich vertraue dem, was ich erlebe. Und ich vertraue dem Geschehen in der Welt. Auch wenn es mir manchmal ungerecht, bösartig und unverständlich erscheint. Aber diese Bewertungen sind alle die Folge meines begrenzten Wissens und meiner einseitigen Sichtweise auf das Geschehen in der Welt. Entscheidend ist, dass meine Erfahrungen mit der Welt für mein Grundvertrauen nicht relevant sind. Mein Vertrauen resultiert aus einer tiefen inneren Erfahrung. Diese gibt mir eine Lebenskraft, Lebensfreude und Lebenszuversicht, die ich vorher so nie erlebt habe.

2. Jetzt sein

Was immer in der realen Welt geschieht, ich weiß, dass es sich immer nur in der Gegenwart ereignet. Nicht gestern. Und auch nicht morgen. Mein Leben geschieht im Jetzt. Deshalb gilt: Entweder bin ich jetzt glücklich oder nie. Das Einzige was zählt, ist, wie ich mich gerade fühle, was ich gerade denke und wie es mir aktuell geht. Alles andere ist unerheblich. Diese Gewissheit zu leben, gelingt mir inzwischen sehr gut. Mein Wohlbefinden hängt nicht mehr von irgendwelchen Erinnerungen, Bedingungen oder Ereignissen ab, die erst eintreten müssen oder die in der Vergangenheit liegen. Im Jetzt sein akzeptiere ich, was ist. Uneingeschränkt. Bedingungslos. Alles darf so sein, wie es ist. Natürlich habe ich auch Wünsche. Es gibt Dinge, die ich gerne erleben würde. Aber auch bei Wünschen zählt für mich nur das, was jetzt ist. Wenn ich etwas anderes will, muss ich es jetzt sein. So als wäre bereits eingetreten, was noch geschehen soll. Aus der Quantenphysik und meiner Verbindung mit der inneren Ursache weiß ich, dass alles schon da ist. Es existiert schon. Es braucht keine Zeit und keinen Raum, um wirklich zu werden. Wenn ich es in meinem jetzigen Sein konsequent und klar bin, dann werde ich es als Realität erleben. Mein Leben ist inzwischen voller Beispiele, die das bestätigen.

3. Verbunden leben

Die reale Welt ist nicht so real, wie man mir einmal beigebracht hat. Inzwischen weiß ich, dass Materie nicht fest und unerschütterlich existiert. Ganz im Gegenteil. Was ich als Materie wahrnehme, ist das Ergebnis relativer Wechselwirkungen, die in jedem Augenblick neu gebildet werden. Es gibt in der Welt also keinen festen Punkt. Hinzu kommt, dass ich als Mitspieler das Geschehen in der Welt völlig subjektiv interpretiere. Es ist meine Sache, wie eng oder offen ich das Geschehen in der Welt erfahre. Ich bin in jedem Fall der Schöpfer der Realität, die ich erlebe. Da ich die Wahl habe, habe ich mein Weltbild völlig erweitert und vergrößert.

Durch die Verbindung mit der inneren Ursache weiß ich, dass alles miteinander verbunden ist. Das Getrenntsein der Inhalte der Welt ist eine Illusion, die durch die Verbindung mit der inneren Ursache ersichtlich wird. Ich lebe im Bewusstsein der Verbindung mit allem, was ist. Diese Haltung hat vieles in mir grundlegend geändert. Es fällt mit leicht allem meine Wertschätzung entgegen zu bringen, weil ich weiß, dass ich eins mit allem bin, was mir begegnet. Ich nehme achtsam wahr, was sich mir zeigt, denn die Welt präsentiert mir viele Zeichen und Chancen, die ich auswählen kann, wenn mich ihr Erleben reizt. Alles Wesentliche entscheide ich nur noch aus meinem Bauchgefühl heraus, weil ich weiß, dass meine innere Stimme einen großen Überblick über alles hat. Und ich bin offen für neue Ideen und Inspirationen, die mir meine Intuition vermittelt. Durch die andere Sichtweise hat sich mein Leben gewandelt. Vor allem in meinem Inneren. Da ist Friede und Wohlbefinden. Weniger im Außen. Wer nicht genau hin schaut, wird dort keine Veränderung bemerken.

Ihr Hans-Jürgen Krieg

Über den Autor

Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ifef.de.

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