Moody’s stuft Spanien auf fünft beste Bonitätswertung herab

Als letzte der drei großen Ratingagenturen hat Moody’s am Dienstag die Kreditwürdigkeit Spaniens herabgestuft. Die beiden anderen großen Ratingagenturen Fitch und Standard & Poor’s stufen das Land bereits auf der vierthöchsten Stufe ein. Moody’s hatte bislang noch die Note Aa2 vergeben, senkte die Bonitätsbewertung nun aber von dieser dritthöchsten Stufe auf A1, der fünftbesten. Damit wird das Risiko eines Zahlungsausfalls als „gering“ und nicht mehr als „sehr gering“ bewertet.

Zur Begründung führt Moody’s an, in Spanien sei „keine glaubwürdige Lösung der aktuellen Schuldenkrise erkennbar“. Die Wirtschaft wachse nur sehr langsam, weswegen es für Spanien noch schwerer sein werde, den Staatshaushalt zeitnah zu sanieren. Der Ausblick wurde auf negativ gesetzt. Dementsprechend könnte, so Moody’s, mittelfristig eine weitere Herabstufung der Kreditwürdigkeit drohen.

Spanien hatte parallel zu der Milliardenrettung seiner Banken aufgrund der Finanzkrise 2008 zusätzlich mit dem Platzen seiner Immobilienblase zu kämpfen. In der Folge wurden die Staatsausgaben überstrapaziert, während die Staatseinnahmen wegbrachen. Der Gesamtschuldenstand ist – bei einem hohen Haushaltsdefizit – allerdings mit 60,1% Ende 2010 noch sehr deutlich unterhalb der Deutschlands von derzeit 83,2%. Das Haushaltsdefizit hat 2010 allerdings 9,24% betragen, im laufenden Jahr soll es auf 6% des BIP gedrückt werden und bis 2013 unter 3% fallen. Die Staatsverschuldung war von 2001 bis 2007 von 56% auf 36,2% zurück gegangen. Auch die Arbeitslosenquote der 47 Millionen Spanier hatte sich in dem Zeitraum sehr positiv entwickelt. Sie war von 24,2% in 1994 auf 8,2% im Vorkrisenjahr 2007 zurück gegangen, liegt aktuell aber wieder bei 20,89%.

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