Murdoch trotzt der Kritik – Gewinnrückgang nur 5% – Überblick

Der Abhörskandal um die britische Tageszeitung „News of the World“ hat den US-Medienkonzern News Corp von Rupert Murdoch viel Geld gekostet. Steigende Gewinne der anderen Konzernbeteiligungen fingen die Verluste jedoch auf, so dass unter dem Strich nur ein Gewinnrückgang von 5% verkraftet werden muss. In dem ersten Geschäftsquartal (dem dritten Quartal 2011) blieb somit ein Gewinn von 738 Millionen Euro. Der Umsatz legte dabei um 7% auf fast 8 Milliarden Euro zu.

Zu dem Medienkonzern News Corp gehören als wichtigste Beteiligungen der Nachrichtenkanal „Fox News“, die Filmsparte mit „20th Century Fox“, die britischen Tageszeitungen „Sun“ und „Times“, das US-Wirtschaftsblatt „Wall Street Journal“ sowie eine Beteiligung an dem deutschen Bezahlsender Sky Deutschland. Gewinntreiber waren vor allem gestiegene Werbeeinnahmen und der Blockbuster „Planet der Affen: Prevolution“.

Ein Konzernsprecher wollte sich zu den Verlusten aus dem Abhörskandal nicht äußern: Es sei in den vergangenen Monaten schon reichlich darüber berichtet worden. „Es gibt nichts, was ich darüber hinaus sagen kann. Wir tun alles Nötige, um die Dinge geradezurücken.”

Die heftige Kritik an der Machtfülle des Konzernpatriarchen Murdoch prallte Ende Oktober an dessen Stimmrechtemehrheit spurlos ab. Murdoch verfügt über 40% der Stimmrechte, der Verbündete saudische Prinz Al-Walid bin Talal hält zudem weitere 7%. So konnte Murdoch durchsetzen, dass er als Konzernchef und Aufsichtsratsvorsitzender in Personalunion sein eigener Kontrolleur bleibt. Auch seine beiden Söhne konnte er so gegen die starke Kritik erneut in die Konzernspitze boxen.

Die News Corp ist eines der weltgrößten Medienkonglomerate. 2004 wurde der Unternehmenssitz aus dem australischen Adelaide durch eine Neugründung in die weltgrößte "Steueroase", den US-Bundesstaat Delaware verlagert (laut der Auflistung "Die besten Steueroasen der Welt" auf geld-kompakt.de herrschen hier die optimalsten Bedingungen an „Geheimhaltungsregeln und laxer Finanzmarktüberwachung“, die „illegale Finanztransfers, aggressive Steuervermeidungspraktiken und Korruption begünstigen“ – erst danach folgen Luxemburg und die Schweiz vor den Cayman Inseln, London, Irland, Bermuda und Singapur). Der operative Gewinn betrug 2010 rund 3,7 Milliarden Dollar, bei einem Umsatz von 32,8 Milliarden Dollar. Die einzelnen Konzernbeteiligungen im Überblick finden Sie hier.

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