myLinkCloud: Internet-Links gemeinsam nutzen

Ein Dreier-Team aus der Uni Würzburg bietet einen neuen Web-Service an: Er heißt myLinkCloud und soll das Surfen im Internet bequemer und zeitsparender machen. Jetzt wurde das Team ins Förderprogramm „Flügge“ aufgenommen, das Firmengründungen unterstützt.

Dr. Toni Wagner ist Molekularbiologeund hat ein Faible fürs Programmieren. 2006 war er als Forscher am Biozentrum der Uni Würzburg tätig. Damals tüftelte er an einer Methode, um die in seiner Arbeitsgruppe oft benötigten Internet-Links möglichst nutzerfreundlich zu organisieren. Das war die Geburtsstunde von myLinkCloud und Ausgangspunkt für die Gründung der Firma ViSERiON.

Das kann der neue Web-Service

Was bietet myLinkCloud? Über diesen kostenfreien Web-Service kann sich jeder sein ganz persönliches Eingangstor ins Internet schaffen. Auf einer personalisierten Startseite lassen sich wichtige und oft benutzte Links beliebig platzieren – und zwar in Form von Logos oder Bildern. „Denn unser Gehirn liebt Bilder. Es verarbeitet sie 60.000mal schneller als Text“, erklärt Toni Wagner.

Rahmen und Notizzettel sorgen für zusätzliche Übersichtlichkeit auf der persönlichen Startseite. Zudem kann der Nutzer innerhalb eines Kontos beliebig viele Linksammlungen („Clouds“) anlegen, sie mit anderen Nutzern teilen und in persönliche Webseiten einbinden. Er kann auch einzelne Clouds öffentlich zugänglich machen.

Mitgründer in „Flügge“ aufgenommen

„Die Innovation von myLinkCloud basiert auf einem eigens dafür entwickelten Visual-Web-Framework“, heißt es in einer Pressemitteilung des bayerischen Wissenschaftsministeriums. Es gibt darin bekannt, dass die myLinkCloud-Mitgründer Claudia Leikam und Simon Schmitt jetzt in „Flügge“ aufgenommen werden, in das bayerische Förderprogramm zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz. Denn hinter myLinkCloud steckt auch eine Geschäftsidee.

Die Pläne des Gründungsteams

Die Beta-Version von myLinkCloud steht den Nutzern seit Ende September 2012 zur Verfügung. Dem waren zwei Jahre intensiver Programmierarbeit vorausgegangen. Auch dabei wurde das Würzburger Gründungsteam finanziell gefördert: im Exist-Programm des Bundeswirtschaftsministeriums.

Nun arbeitet das Team im Innovations- und Gründerzentrum Würzburg daran, myLinkCloud weiter zu verbessern. „Wir wollen das Interneterlebnis für unsere Nutzer optimieren und unseren weltweiten Bekanntheitsgrad steigern“, sagt Simon Schmitt, Experte für Online-Medien.

Auch in Zukunft soll myLinkCloud für die Nutzer werbe- und kostenfrei bleiben, verspricht Biomedizinerin Claudia Leikam, die im Team fürs Marketing zuständig ist: „Unser Service finanziert sich ausschließlich über Affiliate Marketing.“ Das heißt: Das Team wird prozentual am Umsatz beteiligt, wenn Nutzer über myLinkCloud online einkaufen.

Hier geht’s zu myLinkCloud

Was das Förderprogramm „Flügge“ bietet

Wer in „Flügge“ dabei ist, wird bis zu zwei Jahre auf einer halben Stelle an seiner Hochschule beschäftigt. So ist der Lebensunterhalt des Gründers gesichert, während er gleichzeitig ein Unternehmen aufbauen kann. Die Fördermittel stammen vom Wissenschaftsministerium. Es unterstützt damit nach eigenen Angaben „nur innovative Unternehmensideen, die nachhaltiges Wachstumspotenzial versprechen und in einem aussichtsreichen Geschäftsplan ausgearbeitet sind“.

Die Bilanz des Förderprogramms

Das Förderprogramm „Flügge“ wurde 1997 eingerichtet. Bislang habe es 138 Gründungsvorhaben mit rund 8,5 Millionen Euro gefördert, teilt das Ministerium mit. Fast 80 Prozent der geförderten Geschäftsideen hätten sich am Markt etabliert oder seien an andere Unternehmen verkauft worden. Insgesamt seien dadurch rund 1.300 neue Arbeitsplätze entstanden.

„Flügge“ im Internet: www.fluegge-bayern.de

(Robert Emmerich | Informationsdienst Wissenschaft)

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?