Niedersachsen testet das Internet der Zukunft: World IPv6 Day

Land schaltet Internetauftritt für neuen Internetprotokoll-Standard frei

Als einziges Bundesland beteiligt sich Niedersachsen am heutigen „Welt IPv6 Tag", an dem weltweit Unternehmen wie Google, YouTube, Facebook oder Yahoo den Umstieg auf die neue Internetprotokoll-Version IPv6 erproben. Damit ist der Zugriff auf das Internetportal www.niedersachsen.de zusätzlich zum bisherigen IPv4-Standard 24 Stunden lang auch über IPv6 möglich. Die technischen Voraussetzungen dafür hat der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) geschaffen.

Ohne das Internet-Protokoll könnten wir weder Informationen oder Dienste von Websites abrufen noch per E-Mail kommunizieren. Ähnlich wie bei einer Telefonnummer wird jedem Computer, der Daten über das Internet austauscht, eine IP-Adresse zugeteilt, die diesen eindeutig identifizierbar macht. Doch werden künftig nicht mehr nur für PCs oder Smartphones IP-Adressen benötigt. Die Zahl von Geräten, in denen internetfähige Chips stecken, steigt weltweit rasant an. „Es gibt immer mehr intelligente Lösungen für die Vernetzung und Steuerung von Geräten. Dabei sind mit dem Internet verbundene interaktive Fernseher oder Stromzähler, die zur automatisierten Fernwartung vernetzt werden, nur der Anfang", sagt Dr. Christoph Lahmann, Vorstandsvorsitzender des LSKN. „Auch Haushaltsgeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen, die wir bisher nicht bewusst als Computer wahrgenommen haben, können sich demnächst Informationen aus dem Internet herunterladen oder mit anderen Computern kommunizieren. Und für jedes dieser Geräte werden IP-Adressen benötigt." Der bislang verwendete, 30 Jahre alte Standard IPv4 verfügt jedoch „nur" über rund vier Milliarden Adressen, sodass bis spätestens Jahresende die allerletzten Adressen verteilt sein dürften. Das alte Internet funktioniert dann zwar noch, kann aber nicht mehr wachsen. Der neue IPv6-Standard stellt hingegen 340 Sextillionen IP-Adressen für Netzanschlüsse bereit – rein theoretisch könnten damit jedem einzelnen Quadratmillimeter Erdoberfläche rund 667 Billiarden IP-Adressen vergeben werden. „IPv6 fördert somit nicht nur der IT-Industrie, sondern der Wirtschaft insgesamt ganz neue Wachstums-Chancen", so Lahmann. Der Endverbraucher wird von der Umstellung in aller Regel nichts merken, da die beiden Systeme vorerst parallel laufen werden.

Quelle: Niedersächsische Staatskanzlei

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