Nordrhein-Westfalen: Internetkarte UvO zeigt lokale Qualität und Belastung von Wasser, Luft und Natur

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Am heu­tigen Montag (30. April) hat Umweltminister Johannes Remmel die überarbeitete Internet-Plattform für Umweltdaten vor Ort (UvO) gestar­tet: www.uvo.nrw.de. „Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf zu erfahren, welche Umweltbelastungen vor ihrer Haustüre liegen. Un­sere Internetseite macht transparent, wie die Feinstaubbelastung an einer Straße aussieht, wie die Wasserqualität eines Flusses oder eines Sees ist und was aus dem Schornstein eines Industrieunternehmens oder einer Müllverbrennungsanlage kommt“, sagt Umweltminister Johannes Remmel. „Erst durch diese Daten geben wir den Menschen die Grundlage für eigenverantwortliche Entscheidungen darüber, wo sie wohnen wollen oder ihre Freizeit genießen.“

„NRW-Umweltdaten vor Ort“ wurde im Jahr 2006 gestartet und ist jetzt komplett überarbeitet worden. Die Bedienung der Seite erinnert an gän­gige Online-Kartenprogramme. Auf den amtlichen Karten und Luftbil­dern können die Userinnen und User auf Daten zugreifen, die bei NRW-Behörden vorliegen, zum Beispiel beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz oder bei den Bezirksregierungen. Die Informati­onen werden laufend aktualisiert. „NRW ist ein Industrieland im Grünen. Wo Industrie, Ballungsräume, Verkehrsadern und Umwelt so eng bei­einander liegen, können Probleme entstehen. Umweltprobleme bedro­hen nach wie vor Mensch und Umwelt. Luftschadstoffe, Gifte und Lärm machen krank. Wir informieren die Bürgerinnen und Bürger deswegen, wir machen transparent, wo Quellen von Schadstoffen sind. Denn die Menschen haben ein Recht auf ein gesundes Leben. Ohne Transparenz hingegen ist das nicht gewährleistet“, sagte der Minister.

Wie gravierend sich Umweltschadstoffe auf die Bürgerinnen und Bürger auswirken, hat das Ministerium bereits Ende 2010 vorgestellt. Eine um­fangreiche Langzeitstudie kam zu dem Ergebnis, dass es einen deutli­chen Zusammenhang zwischen Sterblichkeitsraten, Wohnortnähe und Feinstaubbelastung gibt. Für den Anstieg der Sterblichkeit an Lungen­krebs konnte ein statistisch signifikanter Zusammenhang in Verbindung mit Feinstaub beobachtet werden, bei Stickstoffdioxid ergab sich ein Zusammenhang mit dem Anstieg der Todesursache „Atemwegserkran­kungen“.

Die Internetkarte kann intuitiv bedient werden. Für einen beliebigen Ort in Nordrhein-Westfalen stellt die Anwendung Informationen aus den Themengebieten Natur und Landschaft, Luftreinhaltung, Wasser und Abwasser, Abfall, Lärm und Verbraucherschutz bereit. Die Eingabe ei­ner Adresse genügt und der gesuchte Ort wird in der Karte angezeigt. Dazu werden dann die für den Standort und die Umgebung vorliegen­den Informationen in die Karte eingeblendet. Detailinformationen zu je­dem Umweltthema können dann über weiterführende Links erreicht werden, zudem werden die Kontaktdaten der jeweils zuständigen Be­hörde eingeblendet. „Die Internetseite zeigt aber nicht nur Gefahren und Emissionen an. Sie wirbt auch für die Natur, indem sie Naturschutzge­biete, Naturparke oder Biotope anzeigt. Denn wir können die Umwelt nur schützen, wenn wir sie kennen. Und die Internetseite mit den ge­sammelten Daten der Behörden zeigt sie uns“, so Remmel.

Mehr als 40 verschiedene Themenkarten können auf der Internetseite ausgewählt werden. Unter anderem sind dies Informationen zu: Indust­rieemissionen, Luftqualitätswerte, Trinkwasserschutzgebiete, Wasser­qualität, Pegelstände, Badegewässer, Niederschlagsdaten, Über­schwemmungsbiete, Lärmdaten, Naturschutzgebiete, Nationalpark, Naturparke.

Die Landesregierung ist nach dem Umweltinformationsgesetz verpflich­tet, den Bürgerinnen und Bürgern Informationen über ihre Umwelt zur Verfügung zu stellen. Dieser Herausforderung kommt das Umweltmi­nisterium aktiv nach, unter anderem mit dem Umweltbericht und der Internetseite www.uvo.nrw.de. Zudem ist es das Ziel, den umweltbezo­genen Gesundheitsschutz in NRW deutlich zu verbessern und zu stär­ken. „NRW-Umweltdaten vor Ort“ ist Teil dieser Politik. Es sollen strate­gische Handlungsfelder beschrieben und aufgezeigt werden, mit wel­chen Maßnahmen die Umwelt- und Lebensqualität in Nordrhein-West­falen verbessert werden soll. Ziel ist es, NRW zu einem Standort mit einer überdurchschnittlichen Umwelt- und Lebensqualität zu entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine stärkere Bündelung unterschiedli­cher gesundheitsrelevanter Strategien und gesundheitsfördernder An­sätze in NRW erforderlich. Dies wird Dach und Forum für Initiativen und Strategien in NRW sein, die zur Verbesserung des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes beitragen. Die Verbesserung der Luftqualität in NRW bedarf vor allem in den Ballungsräumen weiterer Anstrengungen. Insbesondere die Überschreitungen der Stickstoffdioxid-Grenzwerte (NO2-Grenzwerte) an vielen Stellen erfordern integrierte Maßnahmen­strategien. Erhöhte Schwermetallkonzentrationen im Staubniederschlag führen immer noch an einigen Standorten zu vorsorglich ausgesproche­nen Anbau- und Verzehrbeschränkungen für Gartengemüse. Eine wei­tere Herausforderung stellt die Reduzierung des verkehrsbedingten Lärms dar.

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