Nordrhein-Westfalen verbietet Aachener Bandidos

„Wir haben Beweise gesammelt – die Szene genau beobachtet – und gehandelt. Wir nutzen alle Möglichkeiten im Kampf gegen kriminelle Rockergruppen“, sagte NRW Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf. Jäger hat am Morgen den Verein „Bandidos MC Chapter Aachen“ und fünf seiner Supporter Clubs („Chicanos MC Chapter Aachen“, „Chicanos MC Chapter Alsdorf“, „Chicanos MC Chapter Düren“, „X-Team MC Aachen“ und „Diablos MC Heinsberg“) verboten und aufgelöst. „Wir haben die kriminellen Rockerbanden in NRW schon lange im Visier und den Fahndungsdruck in den vergangenen Monaten immer weiter erhöht. Wir wissen, dass die Bandidos im Aachener Raum ihre kriminelle Vormachtstellung ausweiten wollten. Ihre Methoden sind Bedrohung, Erpressung und Gewalt. Das können und werden wir nicht dulden“, erklärte Jäger in Düsseldorf.

Mehr als 600 Polizeibeamte durchsuchten heute morgen zeitgleich Vereinsgelände und Wohnungen der Mitglieder des „Bandidos MC Chapter Aachen“ und dessen Unterstützer in Aachen, Alsdorf, Bonn, Düren, Erkelenz, Erftstadt, Frechen, Geilenkirchen, Koblenz, Köln, Leverkusen, Neuwied, Rhede, Weilerswist, dem Rhein-Lahn-Kreis und dem Landkreis Mayen-Koblenz. Dabei wurden das Vereinsvermögen und die Vereinssymbole beschlagnahmt.

„Die Bandidos haben sich abgeschottet, eigene Regeln aufgestellt und sich bewusst gegen die Grundwerte unserer Gesellschaft gestellt“ machte Jäger deutlich. „Ihre Welt besteht aus Bedrohung, Gewalt, Waffen und Selbstjustiz. Deswegen gehen wir gegen diese gewalttätigen Subkulturen entschieden vor.“ Ab sofort ist den Mitgliedern jede Vereinstätigkeit und die Bildung von Ersatzorganisationen untersagt. Außerdem ist es verboten, die Vereinssymbole in der Öffentlichkeit zu zeigen oder zu verbreiten. Das gilt auch für die sogenannten Kutten. „Das trifft die Clubmitglieder besonders hart. Sie können sich nicht mehr martialisch als mächtige Organisation in der Öffentlichkeit präsentieren. Außerdem zerschlagen wir ihre Struktur und entziehen ihnen die finanzielle Grundlage“, sagte der Minister. „Mit dem heutigen Verbot zeigen wir, dass wir keine rechtsfreien Räume dulden.“

Das Verbot der Bandidos in Aachen ist Bestandteil der konsequenten Strategie der NRW-Polizei gegen kriminelle Rockerbanden. „Wir stehen diesen Gewalttätern in NRW schon lange auf den Füßen. Die Polizei kennt die Bandenstrukturen und die Personen ganz genau“, betonte Jäger. In den vergangenen zwei Jahren führte die Polizei bei 82 Treffen Kontrollen und Razzien gegen Rocker durch. Bei den mehr als 6.000 Personen- und über 3.400 Fahrzeugüberprüfungen stellten die Beamten zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sicher. Insgesamt hatte die NRW-Polizei 277 Treffen im Visier. „Bei fast allen Treffen oder Veranstaltungen von Rockern ist die Polizei präsent und kontrolliert“, stellte der Innenminister fest. „Dabei bleibt es. Die NRW-Polizei wird auch in Zukunft mit ihrer Null-Toleranz-Strategie gegen kriminelle Rockerbanden vorgehen.“

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