Notenbanken-Kooperation gegen Dollar-Liquiditätsengpässe

Die Noten- und Zentralbanken der EU, der USA, Großbritanniens, Japans und der Schweiz versorgen in einer abgestimmten Aktion Europas Bankinstitute bis zum Frühjahr 2012 mit so vielen US-Dollars, wie sie benötigen. So sollen im Oktober, November und Dezember jeweils drei Monate laufende Dollar-Refinanzierungsgeschäfte aufgelegt werden. Damit werden die bereits seit Mai 2010 laufenden wöchentlichen Dollar-Tender ergänzt. Hintergrund war ein sich abzeichnender Liquiditätsengpass an der Währung Dollar in Europa, da sich mehrere US-Geldmarktfonds seit dem Sommer aus Europa zurückgezogen hatten und auch immer zögerlicher Geld nach Europa verliehen, aus der Sorge heraus, europäischen Institute könnten aufgrund der Euro-Schuldenkrise in Schwierigkeiten geraten. Europäischen Kreditinstituten war es daraufhin zunehmend schwerer gefallen, sich Geld in den USA zu leihen.

Mit der Liquiditätshilfe der Zentralbanken zu einem festen Zinssatz und in unbegrenzter Höhe soll zugleich auch einer sich möglicherweise abzeichnenden Kreditklemme entgegengewirkt werden. Infolge höherer Finanzierungskosten von Banken könne sich, so die Befürchtung, auch die Kreditversorgung für die Realwirtschaft wieder abschwächen. Besonders, da im kommenden Jahr 2012 mit fast 1.400 Milliarden Euro das größte Kreditvolumen der Geschichte von Unternehmen zu tilgen und vor allem von vielen bonitätsschwachen Unternehmen noch zu refinanzieren sei, so Raiffeisen-Experten in einem vorrangig dem Unternehmensanleihemarkt gewidmeten Marktkommentar.

Die konzentrierte Aktion der Notenbanken verfehlte ihre Wirkung nicht: Die Finanzmärkte reagierten auf die Ankündigung mit einem Kursfeuerwerk: Vor allem die Finanztitel legten deutlich zu: Die Aktien der französischen Großbank BNP Paribas legten um 22% zu, Societe Generale, Credit Agricole und die Deutschen Bank jeweils um 10%. Auch die Zinssätze auf dem Interbankenmarkt, auf dem sich die Banken gegenseitig Geld leihen, ging von fast einem Prozentpunkt Aufschlag auf nur noch 0,77 Prozentpunkte zurück.

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