„Open Data ist eine Welt, die nicht mehr entdeckt, sondern genutzt werden muss.“ So lautete das Fazit des „1st Open Data Dialog„, der gestern am Fraunhofer FOKUS in Berlin zu Ende ging. Mit dabei waren viele bekannte Köpfe aus dem Open-Data-Umfeld, die sich einig waren, dass für Entwickler und Unternehmen rund um das Thema Open Data ein völlig neuer Markt für Dienstleistungen entsteht.
Das Beispiel Vattenfall zeigt, dass auch große Unternehmen Interesse an einer Open-Data-Strategie haben. Im Jahr 2013 soll eine erste Daten-Sammlung des Unternehmens Vattenfall Distribution online gehen.
Auf dem 1st Open Data Dialog wurden zahlreiche Diskussionen über die Zukunft der offenen Daten geführt. Grundsätzlich gehen viele Teilnehmer davon aus, dass mit offenen Daten nicht nur die Transparenz von Verwaltungsvorgängen zunimmt, sondern mittelfristig auch ein umfassender Verwertungsmarkt entstehen wird. Die EU-Kommissarin Neelie Kroes hatte dies schon im Dezember 2011 prognostiziert.
Nun kommt es darauf an, wie die Entwicklung dieses Marktes vorangetrieben werden kann. Mehrere Vorträge beschäftigten sich mit strategischen Ansätzen, so auch die von Nigel Shadbolt, der jüngst gemeinsam mit Tim Berners-Lee das Open Data Institute in London gründete, und Rufus Pollock von der Open Knowledge Foundation. Beide zählen zu den bekanntesten Gesichtern der Open Data Szene.
Was die Herausgabe von offenen Daten betrifft, ist in Deutschland jedoch die Verwaltung Vorreiter. Das Open-Data-Portal der Stadt Berlin existiert seit mehr als einem Jahr, ab 2013 soll der Prototyp eines föderalen und ebenenübergreifenden Open-Data-Portals bundesweit offene Daten bereitstellen. An beiden Projekten ist Fraunhofer FOKUS aktiv beteiligt.
Offene Daten werden von Verwaltungen oder zukünftig auch von Unternehmen aktiv bereitgestellt und dann durch andere Akteure – seien es Bürger, Journalisten oder Unternehmen – weiterbearbeitet und verwertet. Einige der bekannteren Open-Data-Applikationen sind eng an das Thema Mobilität geknüpft. Ob Fahrpläne, die besten Umsteigemöglichkeiten oder auch eine Social App für Menschen, die im gleichen Bus sitzen.
Quelle: Fraunhofer FOKUS