Die Anfang der Woche bekannt gewordenen Verhandlungen über eine Allianz des seit 2011 weltgrößten US-Autobauers General Motors und der zuletzt kriselnden PSA Peugeot Citroën wurden am Mittwoch erfolgreich abgeschlossen. Die Opel-Mutter GM steigt mit 7% bei den Franzosen ein. PSA wiederum hat eine Kapitalerhöhung im Volumen von einer Milliarde Euro angekündigt, um frisches Geld in die Kassen zu spülen. Von dem geplanten gemeinsamen Einkauf bei Material und Dienstleistungen (rund 94 Milliarden Euro pro Jahr) und der Nutzung gemeinsamer Fahrzeugplattformen, soll vor allem das zuletzt schwächelnde Europageschäft der beiden Hersteller profitieren. Auf Seiten GMs bezieht sich das vor allem auf Opel, das nach wie vor in der Verlustzone steckt, aber aufgrund von GM-Vorgaben nicht außerhalb Europas verkaufen darf. Das gemeinsame Engagement wird sich in erster Linie auf Synergieeffekte im Kleinwagensegment erstrecken, bei dem aufgrund von Überkapazitäten in Höhe von rund 25% und einem hart umkämpften Markt die Margen traditionell geringer sind. Die beiden Unternehmen rechnen mit Synergieeffekten und Einsparungen in der Höhe von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr, die nach fünf Jahren Zusammenarbeit zum Tragen kämen.
GM hat 2011 zwei Jahre nach dem Insolvenzverfahren mit rund 8 Milliarden Dollar den größten Gewinn seiner über 100-jährigen Firmengeschichte eingefahren und strotzt vor Kraft. Aufgrund des von der Naturkatastrophe bedingten Einbruchs beim japanischen Konkurrenten Toyota konnte GM im vergangenen Jahr mit 9,0 Millionen verkauften Fahrzeugen (+7,6%) zudem die Weltmarktführung übernehmen. Die deutsche Tochter Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall fuhren hingegen zusammen erneut ein Minus von 570 Millionen Euro ein. Die Gewinnzone bei Opel soll allerdings im laufenden Jahr 2012 wieder erreicht werden. Peugeot Citroën, der zweitgrößte Autobauer Europas, musste im Auto-Kerngeschäft einen Verlust verkraften, was den Konzerngewinn auf 588 Millionen Euro halbierte.
(mb)