Bei der Mediation geht es vor allem darum, durch eine moderierte, einvernehmliche Einigung einem teuren Rechtsstreit zu entgehen. Zudem eröffnet der Prozess der Einigung allerdings auch die Möglichkeit eines besseren Verhältnisses der Beteiligten – was besonders für ein funktionierendes Arbeitsverhältnis unabdingbar ist. Der Informationsdienst der Vols- und Raiffeisenbanken hat die wichtigsten Vorzüge einer Mediation zusammengefasst:
Rechtsstreitigkeiten sind unangenehm – besonders dann, wenn die Kontrahenten hinterher noch miteinander zu tun haben müssen. Das ist zum Beispiel bei Auseinandersetzungen um Arbeitsverhältnisse der Fall. Mediation hilft beiden Parteien, sich danach noch in die Augen sehen zu können.
Mehr als drei Millionen Mal werden deutsche Gerichte pro Jahr angerufen – und trotzdem wird der größte Teil aller Rechtsstreitigkeiten außerhalb der Gerichte ausgetragen.
Treffen auf Augenhöhe
Immer öfter greifen die Konfliktparteien dazu auf eine Mediation zurück: Ein strukturiertes Verfahren, in dem sich die Parteien bemühen, sich einvernehmlich zu einigen. Ein unabhängiger Dritter, der Mediator, unterstützt sie dabei.
Dabei treffen sich die Kontrahenten auf Augenhöhe. Auch der Gesetzgeber unterstützt diesen Weg. So haben Bundestag und Bundesrat das Gesetz zur Förderung der Mediation und anderer Verfahren zur außergerichtlichen Konfliktbeilegung im Juni auf den Weg gebracht.
Ideal bei Arbeitsrechtsfällen
Da beide Konfliktparteien das Ergebnis der Mediation mittragen, gibt es am Ende nur Gewinner. Dies ist, wie die Huk-Coburg-Rechtsschutzversicherung erläutert, vor allem dann vorteilhaft, wenn sich zwei Parteien gegenüberstehen, die später noch mit einander auskommen müssen.
Das ist beispielweise bei Arbeitsverhältnissen der Fall. Mediation sei zudem eine Option, um einen langwierigen und teuren Rechtsstreit zu vermeiden und schnell ein Ergebnis zu erzielen.
Mediator hat auch schwelende Konflikte im Umfeld im Blick
In der Regel dauert solch ein Verfahren nur wenige Tage. Es beginnt mit einer genauen Analyse des aktuellen Falles, wobei den Mediator nicht allein die reinen Fakten interessieren. Er hat auch das Umfeld im Blick, denn häufig spielen Konflikte eine Rolle, die schon lange im Verborgenen schwelen.
Auch sie sollten durch die Mediation mit ausgeräumt werden, sonst können sie nach einer Einigung ganz schnell wieder eskalieren. Letztlich zielt die Mediation darauf ab, dass jeder der Beteiligten den Konflikt auch aus der Perspektive des anderen betrachtet. Nur dann wird sich auch eine für beide Seiten tragfähige Konfliktlösung finden lassen.
Rechtsweg steht weiter offen
Ein Mediator muss sich immer unparteiisch verhalten. Trotzdem dürfen juristische Fragestellungen – wie zum Beispiel gesetzliche Fristen – nicht unbeachtet bleiben. Zwar muss sich ein Mediator jeder rechtlichen Bewertung enthalten, jedoch steht den Beteiligten der normale Rechtsweg natürlich weiterhin offen.
Weiterführende Informationen sowie eine Mediatoren-Suche finden Sie auf der Website des Bundesverbands Mediation.
(mb)