Saarland: Automobilindustrie als Chance für die Großregion

Als Motor der interregionalen Zusammenarbeit bezeichnete die Bevollmächtigte für Europaangelegenheiten der saarländischen Landesregierung, Helma Kuhn-Theis, die Automobilindustrie in der Großregion SaarLorLux.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion im lothringischen Hagondange anlässlich des „Internationalen Tages der Automobilzulieferer der Großregion“ verwies Kuhn-Theis in diesem Zusammenhang auf die „enorme regionalwirtschaftliche Bedeutung“ dieser Branche. Es sei in der Öffentlichkeit viel zu wenig bekannt, dass Lothringen als zweitstärkste Automobilzuliefererregion Frankreichs und das Saarland als drittstärkstes Automobilzulieferzentrum in Deutschland über eine Vielzahl von Kooperationsmöglichkeiten auf technologischem und wirtschaftlichem Gebiet verfügten.

Vor allem zwischen den größeren Automobilunternehmen in der Grenzregion bestünden bisher vergleichsweise wenige grenzüberschreitende Geschäftsverbindungen, obwohl Themenbereiche der automobilen Kompetenz eine große Schnittmenge bilden würden und sich ideal ergänzen könnten. Deshalb gelte es die Transparenz und die Möglichkeiten zur Intensivierung grenzüberschreitender Geschäftsverbindungen in der Branche voranzutreiben.

Kuhn-Theis wies dabei auf Projekte des ZPT-Clusters automotive.saarland hin, die 2013 realisiert werden sollen. Dazu zähle ein Messestand auf der IAA in Frankfurt, bei dem sich saarländische Zulieferer gemeinsam mit Unternehmen aus Lothringen und Luxemburg präsentierten. Außerdem sei die Schaffung eines industrieorientierten Automobil-Studiengangs im Rahmen des Deutsch-Französische Hochschulinstituts vorgesehen, der den wachsenden Fachkräftebedarf in der Fahrzeugbranche decken soll.

Wichtig für die Industrie in der Großregion sei vor allem, dass der Technologievorsprung gegenüber zunehmender Konkurrenz aus Fernost behauptet werde. Das gelinge nur auf Grundlage permanenter Innovationen, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe gestützt und die Produkte optimal auf technologische Bedürfnisse des Marktes ausgerichtet würden.

Hintergrund:
Der „Internationale Tag der Automobilzulieferer“ im lothringischen PSA-Werk Trémery, dem weltweit größten Motorenproduktionsstandort, dokumentierte auf eindrucksvolle Weise das große Potential der Automobilwirtschaft in der Großregion SaarLorLux. Gemeinsam mit den Automobilinitiativen in Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Wallonien versammelten automotive.saarland und Autoessor-Lorraine rund 120 Unternehmer aus dem Bereich Fahrzeugbau. Neben Kooperationsbörse und Werkbesichtigung stand vor allem die Podiumsdiskussion mit Vertretern aus allen Teilregionen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Das Automobil-Netzwerk automotive.saarland hat die jährliche Veranstaltung 2006 mit Rheinland-Pfalz initiiert und später Lothringen und Luxemburg als Partner hinzugewinnen können. Die Automobilindustrie in der Großregion beschäftigt 140.000 Mitarbeiter und bildet vor allem im Saarland (48.000) und in Lothringen (45.000) das wirtschaftliche Schwergewicht.
 

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