Samsung: Vorwurf der Kinderarbeit

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Dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel liegt ein Bericht der US-Nichtregierungsorganisation China Labor Watch vor, demzufolge der südkoreanische Elektronikhersteller Samsung in seinen chinesischen Fabriken Kinder für sich arbeiten lassen soll. Die Organisation prangert in dem Bericht außerdem „gefährliche Arbeitsbedingungen“, „ungültige Arbeitsverträge“ und viel zu hohe Überstundenzahlen in sechs untersuchten firmeneigenen Samsung-Fabriken an. In drei der Fabriken sei Kinderarbeit verbreitet. Dabei würden unter 16 Jahre alte Schüler von ihren Lehrern zur Arbeit gezwungen, da sie sonst keine Abschlusszeugnisse erhalten. Laut China Labor Watch würden die Verträge direkt zwischen Schule und Fabrikbetreibern ausgehandelt, die Schule erhält demgegenüber eine Kickback-Zahlung. „Wir messen uns an den höchsten Standards bei den Arbeitsbedingungen“, so Samsung am Freitag gegenüber dem Spiegel: „Wir haben Kenntnis von dem Bericht von China Labor Watch und analysieren die Situation vollständig.“ Der Bericht soll Mitte der Woche veröffentlicht werden.

Vorwürfe bereits gegen HEG Electronics

Bereits Anfang August berichtete China Labor Watch über Arbeit von Minderjährigen beim chinesischen Auftragshersteller HEG Electronis, welcher hauptsächlich für Samsung Mobiltelefone montiert.

Im Juni und Juli 2012 schickte China Labor Watch als Arbeiter getarnte Ermittler in zwei Fabriken von HEG Electronics in der südchinesischen Provinz Guangdong. Von den mehr als 2.000 Arbeitern seien 50 bis 100 minderjährig. Bei gleicher Arbeit erhielten diese nur 70 Prozent des Lohns der volljährigen Arbeiter. Überstunden und Wochenendarbeit seien die Regel, außerdem die Misshandlung der Arbeiter. Gegen Zahlungen vermitteln Lehrer die Minderjährigen an die Arbeitgeber.

Nominierung für Schmähpreis Public Eye 2012

Samsung wurde für den Schmähpreis Public Eye 2012 nominiert. Den Organisationen Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz zufolge reichen die Vorwürfe von Vergiftung der Arbeiter durch teils verbotene Chemikalien in der Produktion bis zur massiven Unterdrückung der Gewerkschaften.

„Mindestens 140 Arbeiter sind deshalb an Krebs erkrankt, mindestens 50 junge Arbeiter daran gestorben. Samsung streitet trotz klarer Beweislage seine Verantwortung ab und diskreditiert die Erkrankten und Verstorbenen samt ihrer Angehörigen öffentlich“, so die Initiative Erklärung von Bern und Greenpeace Schweiz.

 

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