Schlecker will für Turnaround weitere 600 Filialen schließen

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Deutschlands größte Drogeriemarktkette Schlecker hat weiterhin mit Umsatzproblemen zu kämpfen und die Schließung von 600 weiteren Filialen angekündigt. Erst im Sommer 2011 hatte Schlecker begonnen, im Rahmen eines erforderlichen Konzernumbaus 500-800 Filialen zu schließen, was bis zu 10% des Gesamtbestandes betrifft. Parallel wurden ältere Filialen renoviert und modernisiert. Damals war angepeilt worden, bis 2012 wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Zuletzt hat das Deutschlandgeschäft drei Jahre in Folge rote Zahlen geschrieben. Europaweit wurden 2010 rund 6,55 Milliarden Euro umgesetzt (2009: 7,2 Milliarden Euro). Die 3.000 Auslandsfilialen liefen dabei angeblich gut, anders bei den 7.800 Inlandsfilialen. Unter dem Strich fiel für die Kette ein Verlust an, dessen Höhe jedoch nicht veröffentlicht wurde. Für das Gesamtjahr 2011 liegen noch keine Zahlen vor.

Mehrerer Skandale im Umgang mit den Mitarbeitern hatten das Image von Schlecker ramponiert und der Drogeriekette den Ruf eines „Ausbeuterunternehmens“ eingebracht (mit Leiharbeitern wurde systematisch Lohndumping betrieben und der Tariflohn von 12,70 Euro auf extreme 6,78 Euro gedrückt). Dieses Image scheint sich bei den Kunden negativ bemerkbar gemacht zu haben, was dann auf Umsatz und Gewinn durchschlug. Die zweite Schlecker-Generation, Meike (37) und Lars Schlecker (39), hatte sich daraufhin Mitte Mai 2011 zu einem 180-Grad-Kurswechsel entschlossen und versprochen, künftig den leitenden Mitarbeitern mehr Fairness im Umgang mit den Angestellten zu verordnen. Für das neue Regelwerk wurde auch erstmals mit den Arbeitnehmervertretern von Ver.di zusammengearbeitet. Lars Schlecker damals: „Wenn ein Unternehmen nachhaltig erfolgreich sein will, muss es eine gewisse Akzeptanz in der Gesellschaft haben. Und da sind diese Führungsgrundsätze essenziell, genauso wie das proaktive Zugehen auf Arbeitnehmervertreter.“ Der zuständige Verdi-Handelssekretär äußerte sich zufrieden über die neuen Richtlinien: „Das ist das erste Mal, dass ich bei Schlecker nachvollziehbare Managementmethoden erkenne.“ Allerdings mahnte Neumann auch: „Es steht auf dem Papier, aber noch sind das nur Absichtserklärungen.“

 

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