Schleswig-Holstein mit neuem Arbeitsmarktprojekt zur Förderung von Migranten

Arbeitsstaatssekretärin Dr. Bettina Bonde hat heute (14. März 2012) bei einem Projektbesuch einen Zuwendungsbescheid an die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) in Lübeck überreicht. Mit rund 434.000 € fördert das Land über zwei Jahre das Arbeitsmarktprojekt „Qualifizierung und Integration von Migrantinnen und Migranten in Lübeck“. „Das Projekt wird in den nächsten zwei Jahren rund 110 langzeitarbeitslosen Migrantinnen und Migranten eine neue berufliche Perspektive eröffnen“, betonte Bonde.

„Das Projekt bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Vollzeit- und Teilzeitkursen die Möglichkeit, bei intensiver Betreuung ihre persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen zu verbessern und bisher fehlende Qualifikationen nachzuholen oder veraltetes Wissen aufzufrischen. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausgangslagen jedes einzelnen werden mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern berufliche Perspektiven entwickelt und die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit vorbereitet“, erläutert Gudrun Zubke-Höpel von der FAW Lübeck.

Seit Jahresbeginn fördert die Landesregierung im Rahmen des „Zukunftsprogramms Arbeit“ neben „Qualifizierung und Integration von Migrantinnen und Migranten in Lübeck“ zehn weitere innovative Modellprojekte. Sie dienen der gezielten Integration von langzeitarbeitslosen Älteren, Frauen sowie Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt.
Dazu erklärte Arbeitsstaatssekretärin Dr. Bonde: „Neben neuen Beschäftigungsperspektiven für langzeitarbeitslose Menschen leisten wir mit dieser Initiative einen weiteren Beitrag zum `Bündnis für Fachkräfte Schleswig-Holstein´. Ziel ist, eine insgesamt höhere Erwerbsbeteiligung zu erreichen. Dabei wollen wir vor allem Personengruppen unterstützen, die trotz anziehender Konjunktur Schwierigkeiten haben, im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Wirtschaft auch morgen noch genügend Arbeitskräfte gewinnen kann.“

Die Landesregierung setze hier einen besonderen Schwerpunkt. „Insgesamt stehen in den nächsten zwei Jahren rund fünf Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes für die Förderung der elf neuen Arbeitsmarktprojekte bereit“, so Bonde.

Die Projekte haben eine Laufzeit von zwei Jahren und umfassen eine individuelle Stärken-Schwächen-Analyse sowie Coaching-Elemente, Qualifizierungen und Elemente der Nachbetreuung. Sie gelten als wesentliche Schritte auf dem Weg zu einer erfolgreichen Integration in Beschäftigung.

„Nach unseren Erfahrungen führen Projekte, die ein ganz gezieltes Unterstützungsangebot beinhalten, das auf die individuellen Erfordernisse des Einzelnen abgestimmt ist, zu besonders großen Eingliederungserfolgen. Daher unterstützen wir dieses Projekt durch ergänzende Einzelfallhilfen wie Fahrkosten und stellen begleitend den Lebensunterhalt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sicher“, so Anette Windmöller, Bereichsleiterin Markt- und Integration im Jobcenter Lübeck.

Hintergrund: Nach dem demografischen Szenario des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit wird das Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland bei konstanter Erwerbsquote und ohne Zuwanderung von derzeit 45 Millionen auf knapp 27 Millionen Personen im Jahr 2050 sinken.
Für Schleswig-Holstein wird eine vergleichbare Entwicklung erwartet; in den nächsten zehn Jahren droht eine Lücke am Arbeitsmarkt von ca. 70.000 Personen, die sich ohne Gegensteuerung bis 2030 auf rd. 250.000 vergrößern könnte.

Dies eröffnet andererseits große Chancen für die Integration von Personengruppen, die bisher am Arbeitsmarkt unterrepräsentiert sind, insbesondere für Frauen, Ältere und Migrantinnen und Migranten. Die Steigerung der Erwerbsquoten in diesen Gruppen ist ein Schlüssel zur Sicherung des Arbeitskräftebedarfs und damit von Wachstum und Wohlstand. Maßnahmen zur Förderung ihrer Erwerbsbeteiligung versprechen daher sowohl wirtschaftlich wie auch sozial einen sehr hohen Nutzen.

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