Schlimmster Monat für die 2 Bio. Dollar Hedgefonds-Gelder seit Lehman-Pleite

Der August war aufgrund der Börsenturbulenzen der schlimmste Monat für die Hedgefonds seit der Lehman-Pleite. Hedgefonds sind spekulative Finanzvehikel zur Verwaltung von Kundengeldern, die sich auch bei institutionellen Anlegern großer Beliebtheit erfreuen, da sie eigentlich auch bei fallenden Aktienkursen Gewinne versprechen. Allerdings haben die Hedgefonds im August so viel Geld verloren wie seit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers nicht mehr. Laut verschiedenen Analysehäusern verwalten die Hedgefonds global rund 2.000 Milliarden Dollar. Nach Auskunft des Branchendienstes Hedge Fund Research hat der durchschnittliche Hedgefondsmanager nun im laufenden Monat August bereits rund 4,1% verloren. Grund für die Verluste sei das synchrone Einbrechen von Aktien, Rohstoffen und hoch verzinsten Anleihen gewesen. So hat der MSCI World (Weltaktien) im August über 8% eingebüßt, Rohstoffindizes rund 2% und Hochzinsanleihen knapp 5%.
Beispielhaft ist der Fonds vom Branchenprimus John Paulson, der 2007 gegen den US-Immobilienmarkt gewettet und Milliarden damit realisiert hatte. Sein Flaggschiff-Fonds Advantage Plus, der stark in Bankentiteln wie die Bank of America investiert, hat seit Jahresbeginn bereits mehr als 38% eingebüßt. Zudem hat Paulson knapp eine halbe Milliarde Dollar mit dem chinesischen Forstkonzerns Sino-Forest verspekuliert. Die Aktie war nach Vorwürfen der Bilanzfälschung um über 80% eingebrochen.

Ein weiteres Beispiel für den Unterschied zwischen Investitionen und Spekulation: Laut Informationen der Neuen Züricher Zeitung hatten sich Vertreter der bekanntesten Hedgefonds am 8. Februar 2010 in einer New Yorker Privatwohnung getroffen. Das Thema: Die Spekulation gegen den Euro und die Schürung der Eurokrise als eine konzertierte Aktion von (US-)Hedgefonds mit dem Ziel, sich nach der großen Finanz- und Wirtschaftskrise mit staatlichen Geldern (Rettungsaktionen der Euro-Staaten und der EZB) wieder gesund zu stoßen. Laut der NZZ soll damals die New Yorker Broker-Firma "Monness, Crespi, Hardt" zu dem hochrangig besetzten Abendessen geladen haben, bei dem Vertreter der Hedge-Fonds von Multimilliardär Steven A. Cohen (SAC Capital Advisors) von Greenlight Capital, Soros Fund Management und dem Paulson Hedge-Fund vor Ort gewesen sein sollen.

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