… aus der wöchentlichen Kolumne rund um „Spiritualität & Business“ von Hans-Jürgen Krieg.
Mir begegnen immer wieder Menschen und Unternehmen, die meinen, dass gewünschte Ergebnisse sich sehr schnell einstellen, wenn sie nur genügend Schaum dafür aufwirbeln. Sie führen hektisch Aktionen aus und erwarten, dass sie sofort dafür belohnt werden. Sie halten es nicht für notwendig, den Boden ordentlich aufzubereiten und zu sähen, um dann später die Ernte dafür einzufahren. Sie wollen sofort ernten, ohne jemals richtig gesät zu haben. Es mag sein, dass es Fälle gibt, wo eine solche Vorgehensweise kurzfristige Erfolge zeigt. Aber das ist, nach meiner Erfahrung, die Ausnahme und nicht die Regel. Die Regel ist, dass aus einem bestimmten Sein sich ein gezieltes Tun ergibt und sich dann ein Haben einstellt. Im Sein wird der Boden aufbereitet, der dann gesät und abgeerntet werden kann. Das kann schnell gehen, kann aber auch dauern. Wer im Einklang mit seiner Spiritualität agiert, spürt, wann die richtigen Zeitpunkte sind.
Das Sein bildet den Ausgangs- und Mittelpunkt allen Lebens. Sein ist für mich das, was das Selbst, die Seele oder das eigentliche Wesen eines Menschen oder eines Unternehmens ausmacht. Das Sein wird sichtbar im Denken, Fühlen und Handeln. Im Falle eines Unternehmens drückt Sein sich beispielsweise aus in den Haltungen der Mitarbeiter, in Wertschätzungen gegenüber sich selbst und anderen, in Vorurteilen, in Internetauftritten und in Produkten und Leistungen, die ein Unternehmen anbietet. Überall wird sichtbar, was ein Unternehmen eigentlich ist. Dabei kommt es nicht darauf an, was in Leitbildern festgehalten ist. Papier ist geduldig. Fürs Sein zählt, was wirklich gelebt wird. Nach meinen Eindrücken sind viele Unternehmen sich der Existenz und Tragweite des Faktors Sein überhaupt nicht bewusst. Sie erwarten positive Reaktionen, obwohl ihr gelebtes Wertesystem stark von Misstrauen, Täuschungen und Übervorteilungen geprägt ist.
Sein ist das Fundament. Das Tun folgt daraus relativ automatisch. Im Sein ist verankert, ob jemand aus einem wahren inneren Antrieb heraus agiert, oder ob er nur nachmacht, was andere ihm vormachen oder als Lehre verkaufen. Entsprechend fällt dann das Tun aus. Wer sein eigentliches Selbst kennt und lebt, wer also authentisch ist, der tut sich relativ leicht. Er folgt einfach nur seiner inneren Stimme beziehungsweise setzt die Dinge um, die einen wirklichen Nutzen für die Menschen, die Natur und die Umwelt beinhalten. Er folgt seiner Vision. Wer im Einklang mit seiner Seele handelt, weiß immer was zu tun ist. Wenn nötig, wartet er einfach auch nur ab. Er wird nie auf die Idee kommen, dem zu widersprechen, was er innerlich ist.
Wer aus einem authentischen Sein heraus agiert, braucht sich um positive Ergebnisse nicht zu sorgen. Diese stellen sich quasi von selbst ein. Oft nicht sofort. Denn im Sein spielen Vertrauen und Geduld eine Rolle. Aber wer seinem Selbst im Reinen ist, den kann nichts erschüttern.
Die Reihenfolge ist entscheidend. Wenn Sie etwas in der Welt haben wollen, müssen Sie ihr Selbst kennen, authentisch sein und auch so handeln. Und nicht umgekehrt. Ihr Sein bereitet den Boden auf und legt die Saat. Durch entschlossenes Handeln können Sie dann Haben, was Sie anstreben.
Ihr Hans-Jürgen Krieg
P.S.: Die Zusammenhänge rund um den Fluss der inneren Quelle bilden den Mittelpunkt meines neuen Buchs. Es trägt den Titel „Der kleine Igel und der Fluss der innen Quelle“ und ist ausschließlich bei mir erhältlich. Weitere Infos finden Sie unter www.der-kleine-igel.de.
Über den Autor
Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ifef.de.