Selbstorganisation

In einem Unternehmen, in dem Wert auf Spiritualität im Business gelegt wird, werden viele Dinge sich selbst organisieren. Das Maß an Selbstorganisation ist also ein Indikator für den Grad der Spiritualität, der die Handlungen der Beteiligten in einem Unternehmen bestimmt. Warum ist das so?

 

Unter Selbstorganisation verstehe ich den Effekt, dass Abläufe und Prozesse sich automatisch von innen heraus organisieren. Sie werden also nicht explizit angeordnet. Keine Führungskraft, die von außen auf die Menschen und Teams ein wirkt, legt im Einzelnen fest, was zu tun ist und kontrolliert akribisch dessen Erfüllung. Die Menschen und Teams führen sich selbst. Sie koordinieren ihre Maßnahmen untereinander und kritisieren sich gegenseitig, wo es nötig ist. Die Faktoren, die das bewirken sind die gleichen, wie die Faktoren, die für die Synergieeffekte verantwortlich sind.

 

In erster Linie sorgt das gegenseitige Vertrauen dafür, dass offen mit- und untereinander kommuniziert wird. Der vertrauensvolle Umgang vollbringt wahre Wunder. Denn er vollbringt, dass jeder sich voll einbringt. Abweichende Vorstellungen werden angesprochen und konstruktiv aufgelöst. Es entsteht Begeisterung. Und die liefert die Energie, die alles in Bewegung hält. Energie, die die Menschen von innen heraus zu Höchstleistungen antreibt.

 

Energie nützt aber nichts, wenn kein Momentum entsteht, das in eine bestimmte Richtung geht. Selbstorganisation ist nur möglich und sinnvoll, wenn sich dabei ein gerichteter Prozess ergibt. Ein Prozess, der Neues schafft. Die Richtung bekommt eine in Gang kommene Selbstorganisation durch die innere Verbundenheit der handelnden Akteure. Diese synchronisiert die Denkweisen und Handlungen auf einer höheren Ebene. Sie trägt die Menschen und Teams. Mehr unbewusst, als bewusst. Die Beteiligten handeln vielfach nicht in bewusster Absicht. Dinge geschehen einfach. Und erweisen sich im Nachhinein als richtig.

 

Die Rolle des Managements konzentriert sich darauf, die geeigneten Rahmenbedingungen für Auftreten von Selbstorganisationseffekten zu schaffen. Fernerhin geben sie der Sache eine Zielrichtung beziehungsweise eine Wunschperspektive vor. Sie tun ihre Visionen kund, die umgesetzt werden sollen. Mehr ist nicht zu tun. Um den Rest kümmern sich die handelnden Menschen und Teams.

 

Warum Sie so etwas noch nicht erlebt haben? Weil normalerweise die Unternehmen von Misstrauen, Wettbewerbsdenken und einem „Ich weiß es besser“-Denken bestimmt sind. Selbstorganisation ist eine Pflanze, die eine geeignete Umgebung zum Gedeihen braucht. Die ist nach meinen Erfahrungen aber fast nirgends gegeben.

 

 

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Über den Autor

 

Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden. www.ifef.de

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