Sind Unternehmen (nur) für die Kunden da?

… aus der wöchentlichen Kolumne rund um „Spiritualität & Business“ von Hans-Jürgen Krieg.

Eine Klarstellung vorweg. Natürlich leben Unternehmen davon, dass sie Produkte und Dienstleistungen bereitstellen, die sie an ihre Kunden verkaufen. Das ist so und soll auch nicht in Zweifel gezogen werden. Aber ist das alles? Existieren Unternehmen einzig und allein deshalb, weil es Kunden gibt, die ihre Produkte und Leistungen nutzen und dafür bezahlen? Verliert ein Unternehmen seine Existenzberechtigung, wenn es keine Kunde findet, die ihm seine Leistungen abkaufen?

Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht ist die Antwort einfach. Ja, ohne Kunden hat ein Unternehmen kein Anrecht auf ein Dasein. Es muss liquidiert werden. Ein Unternehmen ist eine rein weltliche Sache, für die allein die Regeln der Betriebswirtschaft gelten. Es kann gegründet und auch wieder vernichtet werden.

Gilt diese rein sachliche Antwort auch aus spiritueller Sicht? Oder gibt es hier Argumente für die Existenzberechtigung eines Unternehmens, die nichts mit Kunden und Kundenerfolgen zu tun haben? Oder anders ausgedrückt. Gibt es neben den Kunden noch weitere Wurzeln, aus denen ein Unternehmens seine Existenzgrundlage bezieht?

Spirituell gesehen steht alles miteinander in Beziehung. Es gibt keine strikte Trennung zwischen innen und außen. Innen und außen sind verschiedene Sichtweisen auf ein miteinander verbundenes Ganzes. So gesehen kann es nichts geben, was seine Existenz allein aus einem Merkmal ableitet, das rein im Außen liegt. Aus spiritueller Sicht sind Unternehmen nicht nur für die Kunden da. Neben dem Nutzen für die Kunden muss es Gründe im Inneren geben, welche die Existenz eines Unternehmens rechtfertigen. Welche können das sein?

Der wesentliche Grund im Inneren liegt in den Menschen, die ein Unternehmen ausmachen. Unternehmen sind nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Menschen da, die seine Seele, sein Gruppenwesen formen. Erst die beteiligten Menschen machen ein Unternehmen zu dem, was es ist. Und zwar alle zusammen. Nicht nur die Unternehmensleitung. Alle sind wichtig. Ein Unternehmen ist kein Selbstzweck. Es ist eine Plattform, auf der sich Menschen mit ihren besonderen Fähigkeiten einbringen und (weiter)entwickeln können. Sie können hier Erfahrungen sammeln und sich selbst verwirklichen. Synergetisch sollte ein Unternehmen mehr sein als die Summe seiner Menschen. Denn wenn fähige Menschen sich motiviert einbringen können, werden Dinge geschaffen, die ansonsten unmöglich sind.

Eine ausgewogene Unternehmenspolitik achtet immer darauf, dass die äußere und die innere Bilanz stimmt: Im Außen geht es darum einen Kundenutzen zu schaffen und seiner Verantwortung gegenüber der Natur und der Gesellschaft nachzukommen. Im Innen spielen die Mitarbeiter und der wertschätzende Umgang miteinander eine entscheidende Rolle. Nur wenn beide Seite stimmen, wird ein Unternehmen seiner eigentlichen Existenz gerecht.

Ihr Hans-Jürgen Krieg

P.S.: Die Zusammenhänge rund um den Fluss der inneren Quelle bilden den Mittelpunkt meines neuen Buchs. Es trägt den Titel „Der kleine Igel und der Fluss der innen Quelle“ und ist ausschließlich bei mir erhältlich. Weitere Infos finden Sie unter www.der-kleine-igel.de.

Über den Autor

Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ifef.de.

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