So funktioniert der Hebel des Rettungsschirms – aus eins mach fünf

Die Euro-Krise soll ausgehebelt werden. Die Idee ist, den Rettungsschirm mit einem Hebel die fünffache Wirkung zu verschaffen, anstatt sein Volumen weiter aufblähen zu müssen (derzeit beschlossenes Kreditvolumen 440 Mrd. Euro, sowie Garantievolumen von 780 Mrd. Euro). Der Hebel funktioniert wie folgt: Der Fonds soll Staatsanleihen versichern anstatt Kredite zu vergeben. Wenn ein Land 100 Mio. Euro benötigt, soll es eine Anleihe in diesem Volumen auf den Markt bringen, der Rettungsschirm EFSF garantiert dann für 20%, also 20 Mio. Euro dieser Anleihe. Falls der Staat die Anleihe nicht begleichen kann, muss der EFSF nur 20 Mio. Euro zahlen. Der Kredit hätte den Rettungsschirm stattdessen die volle Höhe von 100 Mio. Euro gekostet.

Dabei wird davon ausgegangen, dass die Versicherung für einen großen Teil der möglichen Verluste die Anleihen für Anleger wieder attraktiver machen. Im Ergebnis würden die entsprechend fällig werdenen Zinsen auf die Anleihen sinken. Im Fokus stehen hierbei Länder wie Italien oder Spanien, bei denen eine Sanierung der Finanzen prinzipiell durchaus realistisch erscheint. Dadurch würde sich im Ergebnis die Schlagkraft des Rettungsschirms verfünffachen, ohne das die Einlagen erhöht werden müssten.

Es wird erwartet, dass die die Staats- und Regierungschefs der EU auf dem Gipfeltreffen am Sonntag eine Entscheidung hierüber fällen werden. Der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, befürwortet diese Versicherungslösung. Dies „könnte eine Beruhigung der Märkte“ zur Folge haben. Chefhaushälter der Unionsfraktion, Norbert Barthle (CDU): „Es geht nicht um einen Kredithebel im eigentlichen, finanztechnischen Sinne, sondern um einen Mulitiplikationseffekt für den Euro-Rettungsschirm.“
 

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