Social Media Marketing für Unternehmer – Der 30-Minuten-Faktor

4. Gibt es heute noch Unternehmen, die Ihrer Meinung nach auf Social Media ganz verzichten können?

Dazu ein ganz klares „Nein“. Diese Zeiten sind endgültig vorbei. Die Frage für Unternehmer ist heute nicht mehr, ob man Social Media als Marketingkanal nutzen sollte, sondern wie man Social Media bestmöglich in das Marketingkonzept und die Kommunikationsstrategie des eigenen Unternehmens integriert.

Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt „Nun ja, der Beerdigungsunternehmer oder der Metzger von nebenan brauchen das vielleicht nicht so unbedingt“. Aber auch die sind inzwischen auf allen Social Media Kanälen präsent und genau da liegt auch das Problem: Die Sichtbarkeit! Heute sind wir an einem Punkt, an dem sogar kleine Kinos oder Restaurants lokales Marketing über Twitter & Co. betreiben. Das Internet ist zum Informations- und Recherchemedium Nummer eins geworden und wer dort nicht gefunden wird, der existiert nicht. Gleiches gilt für die Sozialen Medien. Ein Unternehmen, das zum Beispiel gänzlich darauf verzichtet, bei Facebook präsent zu sein, riskiert, dass der Wettbewerb genau dies nicht tut und stattdessen auf diesem Kanal zu einem der bekanntesten und attraktivsten Anbieter wird. Je später man „einsteigt“, desto schwerer wird es natürlich auch, sich hier gut zu positionieren.

5. Müssen Unternehmen – vor allem im Mittelstand – alle Kanäle, die es auf Social Media gibt, bedienen oder ist hier starker Fokus auf ein oder zwei Kanäle zu empfehlen aus Ihrer Sicht?

Grundsätzlich erzielt man mit der Fokussierung immer die besseren Ergebnisse. Die von Professor Wolfgang Mewes entwickelte, engpasskonzentrierte Strategie, nach der auch ich arbeite, ist ein gutes Beispiel dafür. Ganz so einfach ist es dann allerdings doch nicht, denn wir müssen hier noch ein paar wichtige Dinge berücksichtigen: Nicht immer lässt sich bereits in der Planungsphase mit Sicherheit sagen, auf welchem Kanälen man seine Zielgruppe bestmöglich erreicht. Da hilft manchmal nur Ausprobieren mit anschließender Fokussierung. Ist die Zielgruppe sehr verstreut, gibt es zudem noch die Möglichkeit, zunächst möglichst viele Kanäle mit dem Ziel der Bündelung auf einem oder zwei Kanälen zu bespielen. Das ist aber selbstverständlich auch eine Frage der eigenen Ressourcen und auf Dauer ist die effiziente Nutzung aller verfügbaren Kanäle für die meisten Unternehmen aus meiner Sicht weder sinnvoll, noch machbar.

Meine Empfehlung wäre daher: Versuchen Sie, Ihre Zielgruppe auf einen oder zwei Kanäle zu leiten, die Ihnen und Ihrem Unternehmen die meisten Möglichkeiten bieten und halten Sie die Qualität hier so hoch wie möglich.

6. Was wir von der Redaktion von Agitano sehr spannend finden, Sie haben andere (Social Media)-Experten – die uns als Autoren auch sehr gut bekannt sind – wie Lars Schäfer, den Experten für emotionales Verkaufen, Joachim Rumor, Thorsten Hahn, Rechtsanwalt Stefan Harmuth und die PR-Expertin Monika B. Paitl zu Wort kommen lassen. Welchen Zusatz-Nutzen bieten diese Gastbeiträge dem Buch?

„Social Media Marketing“ ist schon jetzt so groß geworden, dass jedes einzelne Segment sehr ausgeprägtes Fachwissen und entsprechend umfangreiche, praktische Erfahrungen voraussetzt. Ohne das läuft heute praktisch nichts mehr. Wofür man in den 80ern lediglich einen einzigen Computer- und Internetexperten brauchte, ist heute ein hochqualifiziertes Team nötig. Das wirkt sich natürlich auch in Fachbüchern wie „Der 30-Minuten-Faktor“ aus. Anstatt in wichtigen Fragen auf das eigene Wissen und entsprechende Recherchen zurückzugreifen, frage ich doch lieber gleich die Leute, die es wirklich wissen müssen. Der Nutzen für den Leser ist enorm groß, denn er erhält hier Expertenwissen aus den unterschiedlichsten Bereichen des Social Media Marketing aus erster Hand und sofort anwendbar.

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