Solarenergie könnte in 2013 bereits Preisparität erreichen

Strom aus Photovoltaik könnte bereits in rund zwei Jahren das Kostenniveau von konventionellen Anlagen erreichen. Prof. Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE: „In den vergangenen Jahren hat das reale Marktgeschehen meist die Prognosen überholt. Dadurch konnten wir eine in dieser Geschwindigkeit für unmöglich gehaltene Preisdegression bei Photovoltaik, solarthermischen Kraftwerken und Windkraft beobachten. Bei einer weiterhin dynamischen Marktentwicklung erwarten wir, dass die Grid Parity für PV-Strom auch in Deutschland bereits in zwei Jahren erreicht sein wird.“ In einigen Regionen mit sehr hoher Einstrahlung und einem gleichzeitig hohen Endkundenstrompreis, wie beispielsweise Süditalien, sei dies schon heute der Fall.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) hat folgerichtig auch ein außerplanmäßiges Vorziehen der Kürzung der Solarförderung (=Anschubsfinanzierung) vorgeschlagen. Statt Anfang 2012 könne die Senkung der Stromvergütung für neue Solaranlagen um bis zu 12% bereits auf Anfang Juli vorgezogen werden. Die genaue Höhe solle sich dabei nach der tatsächlich im Frühjahr installierten Leistung richten – je mehr neue Anlagen, desto höher dann auch die Kürzung. Auch soll die Höhe der Subventionen künftig häufiger angepasst werden – anstatt jährlich zukünftig halbjährlich. Damit könnte der Markt genauer gesteuert werden. Eine Deckelung der Solarförderung lehnt der Verband hingegen strikt ab, denn das, so Geschäftsführer Carsten Körnig, würde lediglich „zu erheblichen Marktverwerfungen führen, weil es keine Planungssicherheit mehr gäbe, ob es für meine Photovoltaik-Anlage noch Fördergelder gibt.“ Auch der energiepolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Thomas Bareiß, sieht eine von manchen Kreisen derzeit diskutierte Deckelung der Solarförderung kontrovers: „Das ist natürlich die härteste und gefürchtetste Keule.“

Die Bundesnetzagentur wiederum hat die Übertragungsnetzbetreiber und die Verteilnetzbetreibern aufgefordert, ab April 2011 ein neues Prognoseverfahren einzusetzen, das das Aufkommen des produzierten Solarstroms besser vorhersagen kann. Werden die Kapazitäten von Solarstrom nicht richtig vorhergesagt, kann es zu Engpässen und wegen der falsch berechneten Auslastung auch zu höheren Strompreisen kommen. So war es zuletzt im September 2010 aufgrund falscher Prognosen über die Verfügbarkeit von Solarstrom zeitweise zu bedenklichen Schwankungen im Stromnetz gekommen. Die Saarbrücker Firmen Luxea GmbH und METALEVEL Software AG haben nun gemeinsam eine neue Software entwickelt, die eine zuverlässigere Prognose ermöglicht. Dafür werden Daten wie die geographische Position der Solaranlage, ihre Ausrichtung zur Sonne, aktuelle Wetterdaten und weitere Faktoren für die Berechnung der jeweils aktuellen Solarstrom-Leistung herangezogen.

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