Souverän Durchsetzen – Teil 4: Selbsttest

… die zweiwöchentliche Kolumne von und mit Katharina Maehrlein, SURFconsult und 5 Sterne Trainer.

Wie in einem der vorhergehenden Artikel beschrieben, brauchen Sie als Ausgangsbasis für mehr Durchsetzungskraft vor allem eines: mehr Selbstbewusstsein!

Wie ist es um Sie bestellt? Welche der folgenden Eigenschaften treffen auf Sie zu?

– Ich fühle mich oft als Opfer der Umstände.
– Ich werde anderen gegenüber aggressiv, wenn ich wütend bin oder mich ungerecht behandelt fühle.
– Ich gebe in Gesprächen häufig der anderen Person die Schuld.
– Es fällt mir schwer zuzugeben, wenn ich im Unrecht bin.
– Ich lade mir zu viel auf und kann schlecht nein sagen.
– Ich bin extrem kritisch mir selbst und anderen gegenüber.
– Ich verwende häufig extreme Wörter wie „nie“ oder „immer“, wenn ich mit anderen über ihr Verhalten spreche.
– Ich vermeide Konfrontationen um jeden Preis und habe Schwierigkeiten, mich selbst zu behaupten.

Schon wenn nur eine der Aussagen auf Sie zutrifft, lohnt es sich an Ihrer Selbstsicherheit zu arbeiten. Arbeiten Sie die Artikel durch und erstellen Sie sich einen Aktionsplan, um positive Veränderungen zu erreichen. Das geht leichter, als Sie im Moment vielleicht noch glauben! Dabei unterstützt Sie auch die folgende A-N-A-A-Formel.

Garantiert mehr Durchsetzungskraft mit der A-N-A-A- Formel

Sie wünschen sich schnell mehr Durchsetzungskraft und wollen schon in der nächsten Situation leichter Ihre Interessen vertreten können? Das funktioniert garantiert in nur 4 Schritten mit der A-N-A-A-Formel: Analysieren  –  Notieren  –  Auswerten  –  Anwenden. Probieren Sie es gleich aus!

1. Analysieren

Wenn Sie wissen, was Ihre persönlichen „Trigger“ sind – diejenigen Aspekte, die es Ihnen schwer machen, selbstbewusst aufzutreten und souverän für Ihre Interessen einzustehen – dann wissen Sie auch, wo der Hebel sitzt, bei dem Sie ansetzen können.

a.) Vergegenwärtigen Sie sich ein Ereignis aus Ihrem privaten oder beruflichen Umfeld, bei dem Sie sich unterlegen gefühlt haben und beantworten Sie sich folgende Fragen:
– Was hat dazu beigetragen, dass Sie sich nicht so gut durchsetzen konnten, wie Sie sich das gewünscht hätten?
– Waren Sie eher zu passiv oder zu aggressiv?
– Was war der Auslöser für Ihr Unterlegenheitsgefühl?

b.) Erinnern Sie sich an weitere Situationen, in denen Sie sich gerne besser durchgesetzt hätten und fragen Sie sich:
– Was haben diese Situationen gemeinsam?
– Gibt es bestimmte „Antitypen“, in deren Umfeld Sie sich regelmäßig gehemmt und unsicher fühlen?
– Welche Kennzeichen (Art der Kleidung, Statussymbole, Sprechart, Ausdrücke, Körpermerkmale, Appelle, o.ä.) lassen Sie leicht „einknicken“?
– Wie reagieren Sie typischerweise darauf: eher mit Passivität oder mit Aggressivität?

Tipp: Wappnen Sie sich gegen Ihre Trigger indem Sie schon im Vorfeld eine Strategie festlegen. „Was mache ich wenn…“.

Wenn Sie Ihren „Antityp“ herausgefunden haben, suchen Sie bewusst Orte auf, wo Sie sich genau mit diesem Typus auseinandersetzen müssen.

Beispiel: Bei mir war es zu Beginn meiner Tätigkeit als Trainerin und Coach der Typus „Investmentbanker aus Frankfurt am Main“, versehen mit allen Symbolen der Macht, wie z.B. im 3-Reiher, Krawattennadel, teure Uhr, Manschettenknöpfe etc., der mich mit arrogantem Blick von oben nach unten mustert. Nachdem ich wusste, dass mich ein solcher Typ unsicher macht und ich bei dieser Spezies regelmäßig mein Standing verlor, bin ich so lange zu den Wiesbadener Wirtschaftsjunioren gegangen, wo dieser Typ zuhauf auftrat, bis ich mich daran gewöhnt hatte. 

c.) Im nächsten Aktionsschritt analysieren Sie Ihre Erfolgsstrategie, indem Sie auf positive Situationen fokussieren: Denken Sie an Situationen, in denen es Ihnen besser gelungen ist, sich durchzusetzen.
– Was hatten diese gemeinsam?
– Was konkret hat es Ihnen erleichtert, sich gut durchzusetzen?
– Wie haben Sie zu diesem Erfolg beigetragen?
– Was haben Sie anders gemacht?

 

d.) Wählen Sie diejenige Situation aus, in der es Ihnen am allerbesten gelungen ist, Ihre Interessen zu vertreten und fragen Sie sich:
– Was genau hat diesen Erfolg ausgemacht?
– Welche Unterschiede zu den Negativbeispielen gibt es?
– Was war Ihr Anteil daran?
– Was hatten Sie an, wie haben Sie sich bewegt, gesprochen, argumentiert?
– Wie waren Sie vorbereitet?
– Was haben Sie zuvor getan?

2. Notieren

Vermerken Sie sich diejenigen Erfolgshandlungen schriftlich, die Ihren Anteil am guten Gelingen in Ihren persönlichen Erfolgsbeispielen kennzeichnen.

3. Auswerten

Werten Sie alle künftigen Durchsetzungssituationen aus: was möchte ich beibehalten, weil ich damit Erfolg hatte. Ergänzen Sie Ihre Liste regelmäßig um zusätzliche Erfolgsfaktoren!

4. Anwenden

Wenden Sie Ihre Erfolgshandlungen in Durchsetzungssituation an! Sie werden sehen: schon bald bringt Sie so leicht nichts und niemand mehr aus dem Takt!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Anwendung und freue mich auf Ihre Kommentare und Erfahrungsberichte.Im nächsten Teil erfahren Sie zwei bewährte Tricks, wie Sie Grenzen setzen, ohne zu verletzen.

Bis dahin Ihnen eine souveräne und zufriedene Zeit!

Herzlichst

Ihre   Katharina Maehrlein

P.S.: Praktisch: Mit dem App „Souverän Durchsetzen“ für Ihr IPhone fällt es leichter, dran zu bleiben. Schauen Sie gleich einmal im ITunes Store wenn Sie es noch nicht haben.

 

Zur Person:

Katharina Maehrlein ist NLP Lehrtrainerin DVNLP, zertifizierter Coach und Lehrcoach, (Master of Science systemisch-analytisches Coaching), schreibt als freie Journalistin Artikel für Fachzeitschriften wie ManagerSeminare und Kommunikation & Seminar und ist Inhaberin von SURFconsult in Wiesbaden und 5 Sterne Trainerin.

 

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