Stefan Verra im Personality-Interview Nr. 12

Im Rahmen der „Personality-Interviews“ kommen eine Vielzahl interessanter, außergewöhnlicher und herausragender Experten – von Speakern, Coaches und Trainern über Gutachter, Sachverständigen und Beratern bis hin zu Wissenschaftlern – zu Wort.

Das 12. Interview wurde mit Stefan Verra, einer der erfolgreichsten Körpersprache-Experten im deutschsprachigen Raum, geführt.

1. Bitte stellen Sie sich kurz vor, Herr Verra!

Mein Name ist Stefan Verra und ich bin Körpersprache-Experte. Jedes Jahr bringe ich über 10.000 Menschen die Körpersprache feinsinnig ins
Bewusstsein.

2. Was ist das Hauptthema in Ihrer Tätigkeit?

Wie bereits gesagt, mein Thema ist die Körpersprache. Ich gebe Antworten auf „Was sagt mein Körper und warum weiß ich nichts davon?“

3. Was zeichnet Sie besonders aus und was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Ich habe enge Kontakte zu Medizinern, Neurologen, Sportmedizinern, … . Durch sie habe ich erkannt, dass Körpersprache viel weniger ein „Herumdeuteln“ an kleinen Einzelsignalen ist. Körpersprache ist vor allem eine anatomische Notwendigkeit! Das heißt: Der Körper MUSS auf Umwelteinflüssen auf bestimmte Arten reagieren. Und das veranschauliche ich in meinen Inputs sehr plastisch.

Beispiel aus meiner Wulffanalyse für die dpa: Es waren sichtlich jene Muskeln aktiv die ein Mensch immer dann aktiviert, wenn er Angst hat. Oder: seine phasische Muskulatur war sehr inaktiv. Dass lässt auf große Erschöpfung schließen. Aus welchem Grund er Angst hat oder erschöpft ist – daran möchte ich als Körpersprache-Experte nicht „herumdeuteln“. Ich denke, oft wird allzuviel mit Halbwissen und Überbewertung von Einzelsignalen gearbeitet.

Es geht um 2 Eckpfeiler: 1. Fakten. 2. keine tiefenpsychologischen Laienanaylsen an der Bordsteinkante 🙂

4. Worin liegt Ihrer Meinung nach – aus der Perspektive Ihrer Tätigkeit heraus – in der Regel der größte Handlungsbedarf bei Ihren Kunden?

Zu erkennen, dass die Meinung über einen Menschen schon passiert ist, bevor er noch auditiv-digitale Inhalte geäußert hat. Nehmen wir ein Beispiel: wir wählen Parteien, weil Sie uns sympathisch sind. Und wissen meist wenig über deren Parteiprogramme Bescheid. So ändert sich die Zustimmung mit dem Wechsel des Spitzenkandidaten. Wobei die Parteiinhalte gleich bleiben. Achten Sie auf Ihre visuelle Erscheinung. Kurz gesagt: Bevor Sie kompetent „sind“ müssen Sie kompetent „wirken“.

5. Woran denken Sie bei den Worten „kurzfristiger Erfolg“ versus „Nachhaltigkeit“?

Individuelle Körpersprache per se entsteht aus jahrelanger Wiederholung bestimmter Bewegungsmuster. Deswegen wird sich in einem kurzen Seminar nahezu nichts nachhaltig ändern. Der kurzfristige Erfolg eines Vortrages ist die Aufmerksamkteit zu erhöhen: „Bin ich mit meiner Körpersprache zufrieden?“ Das kann der Start für nachhaltige Veränderung sein.

6. Haben Sie ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?

Wir sind das, was wir immer tun!

7. Wie sehen Ihre persönlichen Ziele für die nächsten 3 Jahr aus?

Mein Leben habe ich noch nie durchgeplant. Ich bin voll in dem drin, was ich gerade tue. Frei nach Georg Wilhelm Friedrich Hegel: „Den Sinn einer Sache kann man immer erst erkennen, wenn sie abgeschlossen ist.“ 🙂

Vielen Dank Herr Verra für Ihre Zeit und die Einblicke in Ihre Arbeit.

Das Interview führte Oliver Foitzik (Herausgeber AGITANO / Geschäftsführer FOMACO GmbH).

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