Studie: Zwischen Burnout und Langeweile

Neue Menschen, neue Kleidung, neue Rolle: Der erste Job bringt nicht nur Geld aufs eigene Konto, er stellt auch ganz andere Anforderungen als Schule oder Studium. Was bewegt Berufseinsteiger dabei? Welche Hoffnungen und Sorgen haben sie? Eine repräsentative Befragung von AXA zeigt Überraschendes: Vor allem Frauen zweifeln an der eigenen Qualifikation.

Grundsätzlich denken Berufseinsteiger positiv: Danach befragt, auf was sie sich am meisten freuen, nennen fast alle die größere finanzielle Unabhängigkeit (93 Prozent), den Beginn eines neuen Lebensabschnitts (89 Prozent) und die Chance, durch die Arbeit neue Menschen kennen zu lernen (88 Prozent). Doch auch Sorgen und Belastungen sind präsent: Etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten sorgt sich darum, den richtigen Job zu finden, knapp jeder Zweite (49 Prozent), ob der Arbeitsplatz sicher ist.

Frauen fürchten Überforderung, Männer Langeweile

Besonders auffällig ist allerdings die unterschiedliche Selbstwahrnehmung von Männern und Frauen rund um den Berufsstart: So scheinen sich Einsteigerinnen eher Sorgen um die eigene Leistung und Eignung zu machen als ihre männlichen Kollegen. 38 Prozent belastet die Vorstellung, ein Auswahlverfahren wie beispielsweise ein Assessment Center überstehen zu müssen – bei den Männern sind es 28 Prozent. Mehr als jede Dritte sorgt sich, nicht qualifiziert genug zu sein (37 Prozent) oder empfindet Stress beim Gedanken an ein persönliches Vorstellungsgespräch (35 Prozent) – bei den Männern bereitet das nur jedem Vierten (25 bzw. 24 Prozent) Kopfzerbrechen.

Diese Tendenz setzt sich bei möglichen Problemen in der Arbeitswelt fort: Während Berufsanfängerinnen angeben, eher Angst vor Überforderung oder Burnout zu haben (44 Prozent im Vergleich zu 33 Prozent bei Männern), befürchten ihre männlichen Kollegen, eher im Job unterfordert zu sein bzw. sich zu langweilen – 40 Prozent der Männer im Vergleich zu 32 Prozent bei den Frauen. Mögliche Rangeleien am Arbeitsplatz sind ebenfalls eher für junge Frauen ein Thema: Drei von zehn Befragte fürchten den Konkurrenzkampf mit Kollegen (34 Prozent) und mehr als jede Vierte (26 Prozent) hat Angst vor Mobbing. Im Gegensatz dazu bereiten diese Themen offenbar nur 15 beziehungsweise 14 Prozent der jungen Männer Sorgen.

Mit dem Alter kommt die Gelassenheit

Mit zunehmendem Alter scheinen die Sorgen abzunehmen und weichen einer gewissen Erfahrung und Gelassenheit. Während sechs von zehn Befragten im Alter zwischen 16 und 19 Jahren ein großes Risiko darin sehen, von ihrem Arbeitgeber gekündigt zu werden (58 Prozent), treibt diese Sorge nur noch vier von zehn der 25- bis 29-Jährigen um (42 Prozent). Auch das Risiko, den falschen Beruf zu wählen, schätzen die 16- bis 19-Jährigen mit 49 Prozent deutlich höher ein als Befragte im Alter zwischen 25 und 29 Jahren. Hier ist es mit 30 Prozent nur noch knapp jeder Dritte.

Berufsunfähigkeit wird zum Thema

Doch nicht alle Sorgen werden mit zunehmendem Alter geringer: Schon in der Gruppe der 16- bis 24-Jährigen fürchten sich 46 Prozent der Befragten vor schweren Krankheiten und Berufsunfähigkeit. Das Bewusstsein für diese Gefahren scheint in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen noch weiter zu steigen: Hier geben 59 Prozent an, sich vor dem Risiko zu fürchten. Dies ist auch begründet: Rund jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland scheidet aufgrund einer Berufsunfähigkeit vorzeitig aus dem Arbeitsleben aus.

Berufseinsteiger im Fokus

Mit seinem neuen Beratungskonzept "plan360° Einsteiger" begleitet der Versicherer AXA junge Leute u. a. bei allen Fragen rund um die Absicherung der eigenen Existenz. Die in diesem Zusammenhang beauftragte repräsentative Befragung unter 500 männlichen und weiblichen Berufseinsteigern zwischen 16 und 29 Jahren hat das Marktforschungsinstitut TNS Emnid im Februar 2012 durchgeführt. Als Berufseinsteiger galten dabei zum einen diejenigen, die in maximal einem Jahr mit Ausbildung/Beruf anfangen werden beziehungsweise am Ende des Studiums stehen. Zum anderen wurden junge Leute einbezogen, die erst seit bis zu drei Jahren im Berufsleben stehen.

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