Tabuthema Beckenboden

Conny Schumacher’s Kolumne  – … weil Fit-Sein weit mehr ist als nur ein flacher Bauch!"

 

Beckenbodentraining? Klingt nach Schwangerschaftsgymnastik und alten Leuten mit Blasenschwäche.

Dabei hat der Beckenboden viel mehr zu bieten und zu tragen, als landauf und landab angenommen wird.

Der so oft vernachlässigte Beckenboden ist das Zentrum unserer Lebensenergie. Hier entsteht Leben, hier lauern viele Beschwerden und Krankheitsbilder, hier liegen viele Emotionen und hier entsteht auch unser sexuelles Lustempfinden.

 

Den Beckenboden zu trainieren ist also nicht nur ein notwendiges und hochnotpeinliches Thema, sondern in erster Linie ein wahres Muss!, will man lange in den diversen Bereichen des Lebens aktiv bleiben.

 

Hier gibt es drei Tipps aus meinem Fitnessrepertoire zum Thema Beckenboden und Co. für mehr innere Kraft, als Vorbeugung gegen Inkontinenz und Prostatabeschwerden – und für mehr Spaß zu zweit:

 

1. Tipp für die Frauen: Trainieren Sie Ihren Beckenboden! Setzen Sie sich aufrecht hin, spüren Sie Ihre Sitzbeinhöcker und beginnen Sie, rhythmisch die gesamte Muskulatur im Becken – also unterer Bauch, Beckenboden, Vagina und Anus – bewusst ganz fest anzuspannen, Spannung halten und wieder loszulassen. Ziehen Sie dabei den Bauchnabel fest Richtung Wirbelsäule und stellen Sie sich vor, Sie würden mit dem Unterbauch etwas festsaugen. Atmen Sie beim Anspannen aus, so vermeiden Sie Verkrampfungen. Variieren Sie das Tempo und die Dauer der Anspannung. Ideal können Sie diese Übung beim Wasserlassen einsetzen und den Strahl einfach mal unterbrechen und wieder weiterlaufen lassen (gut gegen Blasenschwäche).

 

2. Auch die Männer haben einen Beckenboden, der trainiert werden will! So halten Sie länger durch und entwickeln ein völlig neues Lustempfinden. Setzen Sie sich aufrecht auf den Boden, lehnen Sie sich an der Wand an und klemmen Sie sich einen Gymnastikball zwischen die Knie. Drücken Sie die Knie nun gegen den Ball und bauen Sie Spannung im unteren Bauch und Becken auf. Halten Sie die Anspannung einige Sekunden, dann lassen Sie los und drücken die Hände von oben innen auf die Knie, so dass diese nach außen fallen. Das dehnt den Beckenboden. Diese Übung mehrfach wiederholen. Wenn Sie sich auf den unteren Beckenbereich konzentrieren, spüren Sie bei der Kontraktion den PC-Muskel, der hier durchläuft und der für unser Lustempfinden zuständig ist.

 

3. Tipp für beide: Eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen ist ein lockerer Beckenboden. Anspannen können wir ihn meist sehr gut, mit dem loslassen haben wir unsere Probleme. Gehen Sie dazu tief in die Hocke, lassen Sie das Gewicht auf den Fersen ruhen. Wenn Sie das nicht schaffen, legen Sie sich Bücher unter die Fersen. Gehen Sie so tief wie möglich, das alleine bringt schon eine Dehnung, Sie spüren das in der Oberschenkelinnenseite. Atmen Sie nun tief in den unteren Bauch und Beckenboden ein, so dass Sie spüren, wie sich der ganze Bereich weitet und dehnt. Diese Übung ist zunächst sehr ungewohnt. Machen Sie sie trotzdem, mindestens 5 x die Woche und jeweils 1-2 Minuten.

 

Viel Spaß beim Üben und ausprobieren wünscht

 

Ihre Conny Schumacher

 

 

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Zur Person: Conny Schumacher

Conny Schumacher wurde 1965 in Tegernsee geboren. Sie studierte Sportökonomie in Bayreuth und arbeitete im Bereich Freizeit- und Spitzensport als Marketingleiterin und Pressereferentin. Seit 1994 ist sie selbstständig, seit 2006 hauptberufliche Fitnessexpertin für diverse Medien, mehrfache Buchautorin und gut gebuchte Personal Trainerin.

Mehr über ihre Arbeit finden Sie auf der Website www.conny-schumacher.de und im Fitness-Blog.

 

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