Transformatoren mit Pflanzenöl – billiger, umweltfreundlicher und sicherer

Siemens stellt in Kolumbien Transformatoren her, die mit Pflanzenöl statt mit industriellem Öl gekühlt werden. Wie die Zeitschrift Pictures of the Future in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, ist ein Pflanzenöl-Transformator umweltfreundlicher, sicherer und braucht weniger Schutzeinrichtungen gegen Brände oder Lecks. Normalerweise werden die Geräte mit Mineral- oder Silikonöl gekühlt und isoliert. Pflanzenöl lässt sich vollständig biologisch abbauen und ist im Vergleich zu Mineralölen auch schwerer entflammbar. Die Transformatoren aus Kolumbien werden unter anderem in Solar- und Windparks in Nord- und Südamerika eingesetzt.

Ein Transformator erhöht oder reduziert in einem Umspannwerk die Höhe der Wechselspannung für den Stromtransport, beispielsweise zur Übertragung in das Hochspannungsnetz. In Wind- und Solarparks bringen Transformatoren die elektrische Energie auf die passende Spannung, um sie in das Stromnetz einzuspeisen. Aufgrund der hohen Ströme und Spannungen erwärmt sich der Transformator und muss mit tausenden Litern Öl gekühlt werden. Bisher werden hierfür Mineral- oder Silikonöle eingesetzt, die sowohl die Wärme gut ableiten als auch gut gegen elektrische Überschläge isolieren. Diese Öle können allerdings leicht brennen und sind umweltschädlich.

Das neue Isolieröl auf Basis von Raps, Soja oder Sonnenblumen ist biologisch abbaubar und hat einen deutlich höheren Flammpunkt. Es hat Wassergefährdungsklasse Null und kann deshalb auch in Gebieten mit hohen Umweltanforderungen eingesetzt werden. Außerdem müssen die Pflanzenöltransformatoren nicht mehr aufwändig gegen Lecks geschützt sein und können so billiger hergestellt werden.

Die Pflanzenöl-Isolierung wendet Siemens Energy derzeit in kleinen Leistungstransformatoren mit bis zu 69 Kilovolt Spannung und 30 Megavoltampere Leistung an. Bisher hat Siemens mehr als 30 solcher Geräte gebaut. Umweltfreundliche Lösungen für die Energieübertragung sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem der Konzern im Geschäftsjahr 2011 rund 30 Milliarden Euro Umsatz machte.

 

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