Übernahme – China drängt auf den schwächelnden deutschen Solarmarkt

Die chinesischen Solarhersteller überfluten den Markt mit günstigen Solarmodulen und verschärfen damit den Wettbewerb, was auch die deutsche Solarbranche deutlich zu spüren bekommt. Mittlerweile kommen sieben der zehn größten Solarproduzenten aus dem Reich der Mitte. Der chinesische Anteil am weltweiten Solarmarkt beträgt rund 50%. Die Kombination aus starker Förderungskürzung durch die derzeitige Bundesregierung gepaart mit einem Preiseinbruch für Solarmodule hatte bereits Mitte Dezember 2011 ein prominentes Opfer gefordert: Der Berliner Solarmodul-Hersteller Solon musste Insolvenz anmelden. Insgesamt gingen die Umsätze der Branche in Deutschland 2011 stark zurück. Laut den Marktforschern von IMS Research bleibt die Lage für die deutschen Solarhersteller auch 2012 weiterhin angespannt, der Umsatz dürfte um bis zu 55% einbrechen. Der Umsatz werde sich jedoch auf lange Sicht wieder erholen wird, wenn die Unternehmen wieder in technologische Neuerungen investieren. Ab 2013 sei eine Besserung zu erwarten und 2015 werde der Gesamtumsatz der Branche dann wieder über dem Wert von 2011 liegen.

Ein weiterer Hoffnungsschimmer kommt aus den USA: Derzeit ist vor der US-Handelskammer ein Verfahren gegen chinesische Solarfirmen anhängig. Der Vorwurf: Die chinesische Konkurrenz habe sich durch nicht wettbewerbskonforme Subventionen und dadurch künstlich niedrige Preise einen Wettbewerbsvorteil verschafft.

In der Zwischenzeit ist auf dem Solarmarkt mit weiteren einschneidenden Veränderungen sowie einer weiteren Konsolidierung zu rechnen. Der chinesische Modulhersteller LDK Solar will nun den Konstanzer Solarzellen-Hersteller Sunways komplett übernehmen. LDK Solar hat bereits ein Drittel der Anteile erworben und will nun den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreiten. Sunways musste im dritten Quartal 2011 einen Umsatzrückgang von 60% auf 23,2 Millionen Euro und einen Verlust von 8,7 Millionen Euro verkraften. LDK Solar ist nach eigenen Angaben mit einem Jahresumsatz von 1,94 Milliarden Euro Weltmarktführer bei Wafern, einem Vorprodukt für Solarzellen und -module.
 

 

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