Von Aschenputtel, Schneewittchen und der Stiefmutter Kirche

Über Jahrhunderte vertrat die Kirche auch den Irrglauben, dass Indianer und Neger minderwertige Wesen seien, weswegen man sie beruhigt versklaven und bedenkenlos töten könne. Heute braucht man das Märchen »Tiere haben keine Seele« als Rechtfertigung, um sie bedenkenlos essen zu können.

Im »Evangelium Jesu« ist übrigens folgendes zu lesen: »Eines Tages geschah es, dass ein junger Mann Ihm lebende Kaninchen und Tauben brachte, damit Er sie mit Seinen Jüngern verzehre. Und Jesus blickte den jungen Mann liebevoll an und sprach zu ihm: »Du hast ein gutes Herz, und Gott wird dich erleuchten; aber weißt du nicht, dass Gott am Anfang dem Menschen die Früchte der Erde zur Nahrung gab und ihn dadurch nicht geringer machte als den Affen oder den Ochsen oder das Pferd oder das Schaf, dass er seine Mitgeschöpfe tötet und ihr Fleisch und Blut verzehrt?«

Ist doch praktisch, wenn man in einem Männerclub die Regeln alleine neu festlegen kann.

Mit meiner Frau muss ich allerdings nochmals diskutieren, dass nur Männer die Hosen an haben.

Wenn aber erstmal durch Brüssel Vorstand und Aufsichtsrat im Vatikan mit der Frauenquote beglückt wurden, kann sich alles nur noch zum Besseren wenden.

Ich bin davon überzeugt, wenn Gott heute wieder auf die Erde zurückkehren würde, dann würde er das in Gestalt eines kleinen Mädchens machen und an ein Klostertor, wie zum Beispiel St. Ottilien (Oberbayern) klopfen, um die vergeistigten Brüder auf ihre Barmherzigkeit und ihren wahren christlichen Glauben zu prüfen. Er würde sich eine aberwitzige Geschichte ausdenken, so aberwitzig, dass jedem normalen Mensch und vor allen Dingen Geistlichen, gleich die richtige Lösung einfallen würde.

Er würde ein Kälbchen als Zwitter auf die Welt kommen lassen und dann in Gestalt eines 9-jährigen Mädchens das Kloster darum bitten, dieses Tier nicht zu schlachten, sondern ihm das Gnadenbrot auf Gut Aiderbichl zu schenken. Es würde sein ganzes gespartes Taschengeld dafür opfern, nicht vergleichbar mit dem Kreuztod des HERRN, aber für ein kleines Kind nicht sehr weit davon entfernt.

Und was wäre die weise Antwort des Klosters: „Bei dem Kalb handelt es sich um einen Zwitter. Es ist jetzt ca. drei Monate alt. Im Alter von anderthalb Jahren entscheidet sich, ob es fruchtbar oder unfruchtbar ist. Es besteht (wie mir unser Stallmeister, der seit 50 Jahren im Kuhstall arbeitet, gesagt hat) eine Chance von 10%, dass es fruchtbar ist. Wenn das Tier fruchtbar ist, wird daraus eine Milchkuh. Andernfalls ist es mit zwei Jahren zur Schlachtung vorgesehen. Ich bitte nochmals dafür um Verständnis, dass wir das Kalb selber behalten wollen.“

Nach langer Zeit werde ich wieder anfangen zu beten, ob nicht Jesu wiederkommen könnte, um die Geldwechsler aus den Tempeln des HERRN in Limburg, Köln, Rom und St. Ottilien zu jagen.

Amen

Ihr Claus-Peter Schaffhauser

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Zum Autor:

Claus-Peter Schaffhauser

Claus-Peter Schaffhauser war in mehreren Unternehmen verschiedener Branchen (Elektronik – Siemens, Informationstechnologie – HP, Befestigungstechnik – HILTI) in unterschiedlichen Führungspositionen tätig (u.a. EDV, Logistik, Vertrieb, Revision). Er berät seit 17 Jahren Kunden verschiedener Branchen in der Optimierung von Logistikprozessen (Lieferantenanbindung, Aufbau- und Ablauforganisation, Reklamationsmanagement) und in der Baustellenlogistik (Optimierung letzte Meile). Claus-Peter Schaffhauser spricht Deutsch und Englisch. In seiner Freizeit schreibt er Kolumnen und arbeitet als Künstler.

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