WAVE 2011: Über die Schweiz wieder zurück nach Deutschland

Die europäische E-Rally setzt seine Odyssee durch Deutschland fort. Von ihrem letzten Stopp in Michelstadt aus fuhren die Fahrzeuge am 16. September weiter nach Stuttgart. Die hügelige und kurvenreiche Straße in der Odenwald-Region machte den Teilnehmern mit niedrigerer Akkuleistung besonders viel zu schaffen, da deswegen der Energieverbrauch erhöht wurde. Nichtsdestotrotz kam die WAVE 2011 sicher in Stuttgart an, wo die Teilnehmer an dem Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart FKFS der Universität Stuttgart ihre Fahrzeuge wieder aufluden und sich mit den Studenten austauschten. Danach ging es am 17. September nach einem kurzen Stopp in Donauschingen über die Schweizer Grenze nach Winterthur. Dort wurde von einer Jury der Nissan Leaf von Team Green Motor Sports aus Großbritannien als das komfortabelste Fahrzeug der Rally gekürt. Die Teilnehmer der WAVE machten sich nach einem kurzen Stopp in Luzern und Sarnen dann auf, die Strecke über die Schweizer Alpen zu bestreiten.

In dem Ort Meiringen auf einer Höhe von 2000 Metern wurden die umweltfreundlichen Fahrzeuge vom kalten Wetter und frühem Schneeeinbruch empfangen. Über den Grimselpass ging es dann nach Andermatt. Die beiden Twike Teams entschieden sich sogar für den etwas höher gelegenen Furkapass. Die Elektrofahrzeuge meisterten auch die extremen Steigungen der Alpen ohne Zwischenfälle. Von Andermatt aus erreichten am 18. September alle Fahrzeuge Vaduz, wo sie mit Ökostrom von Liechtensteinischen Kraftwerken (LKW) versorgt wurden. Außerdem wurde das Team Ökozentrum mit seinem SMILE für das beste und zweckmäßigste Innen-Design ausgezeichnet. Auf der Strecke nach Vaduz ereignete sich auch der erste große Zwischenfall, bei dem das elektrische System eines Scout-Fahrzeugs den Geist Aufgab. Dies war jedoch nicht ganz unvorhersehbar, denn bei dem besagten Auto handelt es sich um einen betagten 20 Jahre alten Horlacher Sport I, der bereits über 240.000 Kilometer hinter sich hatte. Das technische Problem konnte aber dennoch behoben werden.

Die WAVE 2011 erreichte am 19. September über das Österreichische Sulz-Röthis die Stadt Leutkirch im Algäu und ist damit wieder in Deutschland unterwegs. In Leutkirch erfreute sich die WAVE im Zuge des lokalen Projekts „Nachhaltige Stadt Leutkirch“ großer Beliebtheit. Am 20. September ging es dann über Kempten in die Stadt Augsburg. Dort durften die Teilnehmer ihre Fähigkeit rückwärts einzuparken unter Beweis stellen. Das Twike gewann diesen kleinen Wettbewerb mit einer Parkzeit von 9 Sekunden. Des Weiteren wurde hier das Auto mit der Besten Lackierung ausgezeichnet. Hier konnte der Team Green Motor Sports Nissan Leaf mit seinem ansprechenden Design punkten.

Wenn es bei der WAVE 2011 weitergeht wird AGITANO natürlich wieder darüber berichten. Das Wirtschaftsportal für den Mittelstand stellt auch dieses Mal wieder weitere Teams der europäischen E-Rally vor:

Den Anfang macht das erste Deutsche Team der WAVE 2011, Team Odenwald. Das private Team aus dem Odenwald, einem Mittelgebirge in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg fährt einen Luis 4U, einen Elektrogeländewagen. Das Besondere an diesem Fahrzeug ist eine umweltfreundliche Batterie, die gänzlich frei von giftigen Schwermetallen wie Blei oder Nickel ist. Dabei sind die 100 Hochleistungszellen der wartungsfreien Lithium-Eisen-Phosphat Akkus gleichmäßig in dem Fahrzeugboden verteilt und sind somit platzsparend verbaut. Bei Nichtnutzung beträgt die Selbstentladung nur 1% pro Monat. Mit einer vollen Akkuladung kann der Luis 4U eine Strecke von über 200 Kilometer zurücklegen und besitzt dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 90-120 km/h.

Aus Leipzig kommt das nächste Team der WAVE 2011. Team LE besteht aus der Firma L.E. Mobile, die Elektroautos entwickelt und vertreibt. Bekannt wurde das Unternehmen vor allem wegen seiner Conversion Pakete für herkömmliche Fahrzeuge und der Umrüstung von einer großen Menge von Audi A2 in reine Elektrofahrzeuge. Demnach schickt das Team auch einen selber Umgebauten Audi A2 ins rennen. Mit seiner Batteriekapazität von 18 kWh schafft der A2 bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h eine Reichweite von 120 Kilometer. Maximal kann eine Geschwindigkeit von 130 km/h erreicht werden. Das Fahrzeug ist außerdem mit elektrischer Rekuperation ausgestattet, mit der es die entstandene Bremsenergie als Strom wiedergewinnt.

Das dritte Deutsche Team Nachhaltige Stadt Leutkirch stammt aus dem gleichnamigen Ort, in dem die WAVE auch am 19.09.2011 halt gemacht hatte. Das Team hat an der WAVE im Rahmen seines Pilotprojektes „Nachhaltige Stadt Leutkirch“ teilgenommen, bei der die Umwelt und Energiebilanz mit Maßnahmen in den Bereichen Energieerzeugung und Energieverbrauch verbessert werden soll. Dabei tritt das Allgäuer Team mit dem Mitsubishi i MiEV an, der in Japan 2009 auf den Markt gebracht wurde und bisher geschätzte 4.000 Mal verkauft wurde. Bei voll aufgeladenen Batterien besitzt der Mitsubishi eine Reichweite von 130 bis 160 Kilometer und erreicht Geschwindigkeiten von 130 km/h.

Mit Team M-WAY kehren wir wieder zu den Schweizer Teams zurück. M-WAY ist ein Schweizer Kompetenzzentrum, dass nur Elektrofahrzeuge verkauft, vermietet oder least. Das Unternehmen bietet ebenfalls Vor-Ort Serviceleistungen im Falle von Problemfällen an und schenkt Kunden bei dem Kauf eines E-Mobils Ökostrom aus Schweizer Wasserkraftwerken für 5.000 Kilometer. M-WAY hat sich für die europäische E-Rally für den THINK-CITY entschieden. Das Norwegische Elektroauto ist viermal so effizient wie ein Benziner und besteht aus wiederverwertbaren Kunststoff, der auch bei Kratzern nicht Rosten kann. Es besitzt eine maximale Reichweite von 160 Kilometern bei einer Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h und kann ebenfalls Strom aus der Bremsenergie wiedergewinnen.

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