Weiterer Fortschritt bei der adulten Stammzellen-Forschung

Ein Forscherteam um die Universität Bielefeld, das Max-Planck-Institut für molekulare Medizin in Münster, die Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Klinikums Bielefeld und das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen haben gemeinsam einen weitreichenden Fortschritt bei der Stammzellen-Forschung erreicht.

Die Forscher haben eine Methode zur Isolation und Kultivierung von adulten Stammzellen entwickelt. Stammzellen haben anders als Haut- oder Nervenzellen noch keine spezielle Aufgabe zugewiesen bekommen, sondern sind Ursprungszellen, quasi Alleskönner, die sich in andere Zellen umwandeln können. Hierin liegt ihr gigantisches Potential für die Medizin. Ethisch bedenklich sind die embryonalen Stammzellen noch ungeborener Föten. Anders verhält es sich jedoch mit den adulten Stammzellen von Erwachsenen. Sie gelten als ethisch unbedenklich.

Den Forschern ist es nun gelungen, adulte Stammzellen aus dem leicht zugänglichen Bereich der unteren Nasenmuschel zu gewinnen, zu kultivieren und in Nerven-, Knochen-, Fett- und Knorpelzellen umzuwandeln. Dafür haben sie eine Methode entwickelt, mit der in kurzer Zeit große Mengen von Zellen hergestellt werden können. Diese Stammzellen könnten sogar bis ins hohe Alter von Patienten isoliert und dann dazu angeregt werden, sich in spezialisierte Zellen umzuwandeln. Mit der neuen Methode eröffnen sich neue Chancen für Behandlungen von Verletzungen, wie schweren Verbrennungen und Schnittverletzungen, sowie Krankheiten, beispielsweise die Behandlung der Nervenkrankheiten Parkinson und Alzheimer. Da die Vermehrung der patienteneigenen Stammzellen im Blutplasma des Patienten ohne tierische Zusatzstoffe statt findet, wird das neue Gewebe vom Körper auch nicht abgestoßen. Die Ergebnisse wurden bereits in den Fachzeitschriften „Stem Cells and Development“ und „European Cells & Materials“ veröffentlicht.
 

 

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