Die Heliatek GmbH hat in Dresden die weltweit erste Produktionsanlage zur Herstellung von flexiblen, organischen Solarmodulen eingeweiht. Die flexiblen Solarmodule auf der Basis organischer Halbleitermaterialien können im Vergleich zu traditionellen Photovoltaik Produkten vielseitiger eingesetzt werden. Die leichten, ultra-dünnen Module wiegen nur 500 Gramm pro Quadratmeter und ermöglichen damit die Integration in unterschiedlichste Anwendungen. Zwar ist der Wirkungsgrad mit bislang rund 10,6% nur halb so hoch wie bei gängigen Silizium-Solarmodulen, allerdings ist das von Heliatek entwickelte Rolle-zu-Rolle Verfahren mittels Vakuumdeposition bei niedrigsten Temperaturen energiesparend und zudem kostengünstig. Durch das geringe Gewicht und die Flexibilität können die Solarfolien auch Einsatzgebiete erobern, die bislang für Silizium-Module nicht zugänglich waren.
Im Herbst 2012 wird Heliatek dann die ersten Solarfolien für Anwendungen im Energy-2-Go Bereich auf den Markt bringen. Die Module zeichnen sich dabei durch eine besondere Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit aus, da beim Fertigungsprozess keine giftigen Inhaltsstoffe oder Lösungsmittel zum Einsatz kommen. Die Solarzellen werden dabei aus organischem und dadurch auch ausreichend verfügbarem Material gefertigt. Ein Gramm organisches Material genügt dabei, um einen Quadratmeter Solarfolie herzustellen.
An Heliatek sind einige große Industrie- und Finanzunternehmen beteiligt, beispielsweise BASF Venture Capital, Bosch, Innogy Venture Capital (RWE) und Wellington Partners. Die Partner unterstützen dabei Heliatek über die gesamte Wertschöpfungskette, von der chemischen Forschung, über Maschinen- und Prozessdesign, bis hin zum Energie- und Finanzmarkt zur Absatz- und Kapitalsicherung. Die gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten erlauben dabei zudem einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch, von dem alle Partner profitieren.
Crispin Leick, Geschäftsführer der Innogy Venture Capital GmbH: „Unsere Venture Capital Aktivi täten zielen darauf ab, erneuerbare Energietechnologien wettbewerbsfähig zu machen. Die von Heliatek entwickelte Technologie hat das Potential die Kosten für Photovoltaik deutlich zu senken, da sie sich durch einen geringen Energieinsatz und eine nahezu unbegrenzte Rohstoffverfügbarkeit auszeichnet.“
Für die Entwicklung der organischen Elektronik wurden Dr. Martin Pfeiffer, CTO und Mitgründer von Heliatek, zusammen mit seinen Forscherkollegen Prof. Karl Leo und Dr. Jan Blochwitz-Nimoth im Dezember 2011 mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet, dem Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation. (Projekt-Trailer zum Deutschen Zukunftspreis)
(mb)