Wer trifft die Entscheidung – Kopf oder Bauch?

… aus der wöchentlichen Kolumne von Gertrud Hansel, Coach und Geschäftsführerin der „Schule für Unternehmer“.

Meine Bank stellt um. Wahrscheinlich genau wie Ihre. Ab 1. November werden die TAN-Listen ungültig. Es gibt ein neues System. Es ist bereits Mitte Oktober, daher muss ich nun reagieren wenn ich gewährleisten will, dass ich auch künftig einen Zugang zu meinem Konto habe.

Also habe ich mich auf den Weg gemacht. Am Bankschalter werde ich freundlich begrüßt. Ich bringe mein Anliegen vor: „ Ich muss meine TAN´s umstellen.“ Freundlich und bestimmt wird mir gesagt, „ich erledige das gleich für Sie“. Zwei Minuten später bin ich auf dem Weg zum Auto. Zuhause angekommen habe ich immer noch ein ungutes Gefühl. Die Frage stellt sich: Warum bin ich nicht zufrieden? Die Bankmitarbeiterin war freundlich, zielführend und ist klar mit mir umgegangen. Was ist schief gelaufen?

Mein Kopf sagt: „Alles prima gelaufen, kein Grund zur Beschwerde“. Mein Bauch sagt: „ Nix ist in Ordnung – ich fühle mich nicht zufrieden“.

Wussten Sie, dass mehr als 80% unserer Entscheidungen über den Bauch getroffen werden? Wussten Sie, dass es nicht ausreicht, nur faktisch und fachlich gut zu kommunizieren? Wussten Sie, dass Unzufriedenheit nahezu immer im Bauch entsteht?

Was war es in diesem Fall? Ich war unsicher. Technische Umstellungen bereiten mir Unbehagen. Ich habe mich persönlich auf den Weg zur Bank gemacht, um auf Nummer Sicher zu gehen. Da hätte es etwas mehr Aufmerksamkeit gebraucht. Es kommt jemand extra in die Filiale, kurz vor dem letzten Termin zur Umstellung, da besteht also anscheinend Unsicherheit. Ein kleiner Satz: „Hier ist meine Telefonnummer. Falls es wirklich nicht klappt, was ich nicht glaube, rufen Sie mich einfach an, ich helfe Ihnen dann gerne weiter“. So einfach wäre es gewesen, mir ein gutes Gefühl zu geben.

Und wann können Sie das nächste Mal Ihren Kunden neben einer fachlichen Auskunft ein kleines Zuckerl für den Bauch mitgeben? Was in jedem Fall immer dabei hilft ist Aufmerksamkeit. Was könnte meinem Gegenüber jetzt ein gutes Gefühl geben? Was ist es, was mein Gegenüber benötigt, um eine gute Entscheidung zu treffen? Und das liegt meist hinter der Sachlichkeit und ist erst auf den zweiten Blick erkennbar.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Eine schöne Woche wünscht Ihnen

Gertrud Hansel

Zur Autorin:

Gertrud Hansel, Betriebswirtin (VWA) und NLP-Master (DVNLP), begleitet seit 1993 Unternehmen in Phasen der Gründung-, Wachstum-, Sicherung und Neuausrichtung und versteht unter dem inflationär verwendeten Begriff „Coaching“ die zielorientierte, individuelle Beratung und Begleitung von Unternehmern, die wichtige Ziele realisieren und schwierige Probleme – geschäftlich wie privat – lösen wollen. Dabei spielt die persönliche Strategie die entscheidende Rolle.

In ihrem Coaching können Denkbarrieren durchbrochen, persönliche Hindernisse erkannt und wirksames Handeln ausgelöst werden. Ein solcher Dialog ist durch nichts zu ersetzen. Die Fähigkeit, unsichtbare Zusammenhänge sichtbar zu machen, der eigenen Intuition zu vertrauen sowie neue Lösungsmöglichkeiten zu finden, die zuvor nicht vorstellbar waren, sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren der Coachingkompetenz von Gertrud Hansel.

„Hinter jedem erfolgreichen Unternehmen steht ein erfolgreicher Mensch!“ Dieser Leitsatz steht vor allen Aktivitäten der „Schule für Unternehmer“. Hier erhalten Sie Coachings, Trainings und Workshops zu relevanten Themen aus dem Unternehmeralltag. Spezialisiert auf die Themen Marketing und Kommunikation, um den Unternehmenserfolg von KMU-Betrieben nachhaltig zu sichern und zu verbessern.

Weitere Informationen finden Sie unter www.schule-fuer-unternehmer.de.

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