World Wealth Report 2010: Erschüttertes Vertrauen…

…beeinträchtigt Anlegerverhalten

 

HNWI-Anleger bleiben zurückhaltend– Unternehmen und Berater beziehen Verhaltensfaktoren in die Anlagestrategien ein

Trotz eines Aufschwungs am Aktienmarkt und ersten Anzeichen einer Erholung bei verschiedenen Wirtschaftsindikatoren haben wohlhabende Anleger keine Schnäppchenkäufe vorgenommen und haben Marktrisiken gemieden. Dies ist das Ergebnis des 14. jährlichen World Wealth Report, der heute von Merrill Lynch Global Wealth Management und Capgemini veröffentlicht wurde. Die sogenannten HNWIs (High net worth individuals) blieben weiterhin zurückhaltend und geben erfolgreiches Risikomanagement (90 Prozent), Transparenz und Einfachheit (93 Prozent) sowie Fachberatung (93 Prozent) von Gesellschaften und Beratern als ihre Hauptprioritäten im gegenwärtigen Umfeld an.

HNWIs sind besonders anspruchsvoll, da sie aktiver mit ihren Beratern zusammenarbeiten, um die Art und potenzielle Performance bestimmter Anlagen genau zu verstehen, ihr Kursrisiko zu beherrschen und Empfehlungen zu erhalten, welche von realistischen und angemessenen Zielsetzungen ausgehen, die auf ihrem tatsächlichen Risikoprofil beruhen.

 

„Die Krise erwischte die Anleger auf jeder Vermögensstufe und wirkte sich auf einer persönlichen und emotionalen Ebene aus,” so Patrick Ramsey, CEO & General Manager Merrill Lynch Bank (Suisse) S.A.

„Viele haben Einkünfte verloren, sahen ihre Ersparnisse für den Ruhestand schrumpfen oder versuchten, neue Geschäftsfelder zu eröffnen oder Darlehen zu beantragen, konnten aber keine Barmittel finden.“

 

„Angesichts solcher Auswirkungen der Krise auf das Vermögen der Anleger und deren weiterhin angeschlagenes Vertrauen ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich viele Investoren – neben handfesten Informationen – bei ihren Anlageentscheidungen auch von emotionalen Faktoren leiten lassen,” erläuterte Klaus-Georg Meyer, Vice President bei Capgemini Consulting und Leiter der dortigen Financial Services Einheit für Deutschland/Österreich/Schweiz. „Daher passen derzeit Vermögensverwaltungsgesellschaften und Berater ihre Ansätze an, um in einem umfassenderen Dialog auf die Besorgnisse ihrer Kunden besser Rücksicht nehmen zu können.”

 

Das Vertrauen der HNWIs ist erschüttert

Obwohl HNWI-Kunden das Vertrauen in ihrer Berater und Gesellschaften zurückgewonnen haben, ist ihr Vertrauen in die Aufsichtsbehörden und Finanzmärkte noch nicht wieder vollständig hergestellt. 59 Prozent der HNWIs angaben, dass sie ihr Vertrauen in ihren Berater im letzten Jahr zurückgewonnen hätten und 56 Prozent machten diese Aussage in Bezug auf ihre Vermögensverwaltungsgesellschaft. Jedoch müssen noch 71 Prozent der HNWI-Anleger ihr Vertrauen in die Aufsichtsbehörden zurückgewinnen, welche die Märkte überwachen und die Anleger schützen sollen.

 

Angesichts dieses Misstrauens stehen Vermögensverwaltungsgesellschaften und die Berater vor der Herausforderung die Unsicherheit und Vorsicht der Anleger zu überwinden, indem sie zu Investitionen raten, um frühere Verluste auszugleichen.

 

Gesellschaften können sich durch die Einbeziehung von Behavioral Finance in die Anlagestrategien abheben

Die Kunden verlangen grundlegende Änderungen in der Art und Weise der Serviceleistungen. Sie honorieren Gesellschaften, welche ein besseres Verständnis ihrer emotionalen und intellektuellen Anforderungen und Ziele nachweisen können. Die Forschung im Bereich Behavioral Finance hat seit langem gezeigt, dass Psychologie und Emotion die Anleger zu einem Verhalten veranlassen, das gegen die rationalen Prinzipien der modernen Portfoliotheorie verstösst. Um den Bedürfnissen der HNWI-Anleger heute gerecht zu werden, sind die Vermögensverwaltungsgesellschaften und Berater inzwischen bestrebt, emotionale Faktoren in das Portfoliomanagement und die Risikoanalyse einzubinden.

 

„Verhaltensbedingtes Anlegen kann für Vermögensverwaltungsgesellschaften und Berater als Unterscheidungsmerkmal dienen,” so Patrick Ramsey, CEO & General Manager Merrill Lynch Bank (Suisse) S.A. „Viele Gesellschaften haben bereits damit begonnen, Verhaltensfaktoren als Teil der HNWI-Anlagestrategien und der ganzheitlichen Beratung ihrer Kunden einzubeziehen. Langfristig sind sich die Gesellschaften und Berater jedoch darüber im Klaren, dass die Implementierung einer nachhaltigen oder profitablen Behavioral Finance-Strategie bedeutet, dass fortlaufend Informationen erfasst werden, die effizient zu genauen, zielorientierten Gesprächen mit den Kunden beitragen können.”

 

Behavioral Finance ist bei einem unterschiedlichen Anpassungsgrad für alle Unternehmen relevant

 Die Anpassung an diese neuen Marktgegebenheiten und die geänderten Verhaltensweisen der Kunden erfordern einen unterschiedlichen Transformationsgrad, welcher sich auf alle Aspekte des Unternehmensmodells, einschließlich der Produkte, Prozesse und Plattformen sowie der Dienstleistungsmodelle auswirken kann. Die spezifischen Anpassungen jedes Unternehmens hängen letztlich von der Gesellschaft selbst, ihrer Größe, ihres Fokusses, ihrer Spezialisierung und ihrer Zukunftsvision, und auch von ihrem Wunsch und ihrer Fähigkeit, sich anzupassen und Lösungswege aufzuzeigen. Es wird wesentlich darauf ankommen, dass richtige Empfehlungen und marktrelevante Produkt- und Dienstleistungsinnovationen geboten werden, um den Anforderungen aller Kunden gerecht zu werden.

 

 

 

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