Zentralbanken pumpen Milliarden in die Märkte

Die Zentralbanken der Eurozone, der USA, Kanadas, Japans, Großbritanniens und der Schweiz haben in einer koordinierten Aktion den Banken mehr Geld zur Verfügung gestellt. Damit soll die Spannung an den Finanzmärkten abgebaut werden, damit die Krise der Banken nicht auf die Realwirtschaft überschlägt. Die Kapitalspritze löste in der Folge ein Kursfeuerwerk aus: Vor allem die Kurse der zuletzt deutlich eingebrochenen Bankwerte zogen wieder an – damit ließen die Banken vergessen, dass die Ratingagentur S&P gerade erst 15 Großbanken herabgestuft hat. Die Banken investierten darüber hinaus neben eigenen Titeln auch kräftig in die lukrative Rohstoffspekulation.

Analysten begrüßten das gemeinsame Vorgehen der Zentralbanken, um eine Liquiditätskrise wie nach der Lehmann-Pleite 2008 zu vermeiden. Laut Mark Cliffe, Chefvolkswirt der ING Group, zeige dies, dass die Verantwortlichen das Problem endlich angingen: „Zuletzt haben wirklich düstere Szenarien die Runde gemacht. Angesichts dessen ist es wirklich umso wichtiger, dass sie nun mit aggressiven Maßnahmen das Bankensystem unterstützen.“

Die chinesische Notenbank wiederum hat die Eigenkapital-Quote für die größten chinesischen Banken um 50 Basispunkte auf immer noch sehr hohe 21% gesenkt, um das zuletzt etwas verhaltenere Wirtschaftswachstum in China anzukurbeln und einer möglichen Kreditklemme vorzubeugen.

Die internationalen Medien zeigten sich jedoch skeptisch: Laut dem US-Magazin Fortune sei das gemeinsame Vorgehen wie ein Pflaster, aber keine Heilung. Die Auswirkungen seien temporärer Natur, griffen aber nicht die strukturellen fiskalischen Probleme der Eurozone an. Damit werde das durch staatliche Gelder befeuerte Kursfeuerwerk im Sande verlaufen, wenn sich die strukturellen Probleme nicht ändern. Die Financial Times Deutschland gab zu bedenken, dass die massive Intervention ein „schrilles Warnsignal“ sei, dass das Bankensystem offenbar kurz vor dem Kollaps gestanden habe.

 

 

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