5 Fragen – 5 Antworten: Employer Branding

In den vergangenen Jahren wurde bereits viel über Employer Branding und dessen Bedeutung in Unternehmen gesprochen. Tatsache ist: Angesichts des drohenden Fachkräftemangels sowie der demographischen Entwicklung in Deutschland, wird eine positive und stabile Arbeitgebermarke immer wichtiger. Arbeitnehmer haben hohe Ansprüche an ihre Arbeitgeber und erwarten individuelle Angebote in verschiedenen Bereichen. So bekommen beispielsweise spezifische BGM-Maßnahmen, regelmäßige Weiterbildungsangebote sowie eine flexible Arbeitsgestaltung einen immer höheren Stellenwert. Doch worauf kommt es beim Employer Branding wirklich an? Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Was ist Employer Branding?

Der Begriff Employer Branding stammt aus dem Englischen und bedeutet frei übersetzt so viel wie Arbeitgeber-Markenbildung. Im Rahmen dieser Markenbildung können alle gängigen Marketingmaßnahmen und -instrumente genutzt werden. Allerdings nicht wie üblich zum Bewerben eines Produkts oder einer Dienstleistung, sondern um die Reputation des Unternehmens als Arbeitgeber zu stärken.

Insgesamt sollen durch ein erfolgreiches Employer Branding zwei Hauptziele erreicht werden:

  1. Rekrutierung neuer Fach- und Führungskräfte sowie ihre langfristige Bindung.
  2. Herausbildung einer positive Arbeitgebermarke was auch die anderen Vertriebs- und Marketingaktivitäten unterstützt.

Menschen tauschen sich über ihre Arbeitgeber aus, sodass ein positives und starkes Image automatisch den wirtschaftlichen Erfolg verbessert.

Internes und externes Employer Branding – Was ist der Unterschied?

Das Hauptziel von internem Employer Branding ist die Bindung der aktuellen Mitarbeiter. Je mehr sich die Angestellten mit dem Image ihres Unternehmens und ihren Aufgaben identifizieren, umso stärker ist die emotionale Bindung an den Arbeitgeber. Es gilt, Motivation und Zufriedenheit zu fördern. Dies kann durch unterschiedliche Maßnahmen erreicht werden. Eine individuelle Arbeitsplatzgestaltung, sportliche Zusatzangebote, Prämien oder verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten sind nur ein paar Wege, mit denen Unternehmen die Mitarbeiterbindung stärken können.

Beim externen Employer Branding geht es vorwiegend um die Rekrutierung neuer Mitarbeiter, vor allem um Fachkräfte. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist es wichtig über ein positives Image zu verfügen. Der wesentliche Faktor liegt in der Abgrenzung zu Mitbewerbern. Je stabiler und positiver das bestehende Unternehmensimage ist, desto konkreter werden sich potenzielle Bewerber bereits im Vorfeld einer Bewerbung mit dem Unternehmen beschäftigen.

Auch wenn es intern und extern um verschiedene Hauptziele geht, so ist der langfristige Plan dennoch bei beiden gleich. Die wirtschaftliche Existenz sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens soll langfristig gewährleistet und verbessert werden.

Welche Methoden gibt es?

Es gibt kein Patentrezept für ein erfolgreiches Employer Branding. Schließlich ist kein Unternehmen – und damit kein Arbeitgeber – wie der andere. Für eine erfolgreiche Umsetzung müssen die Employer Branding-Maßnahmen nach außen kommuniziert werden. Bereits hier fängt die Spezifizierung an. Jedes Unternehmen hat eine andere Zielgruppe und dadurch werden die jeweiligen Kommunikationskanäle sowie die Art der Ansprache ausgewählt. Junge Softwareprogrammierer fühlen sich von einer anderen Sprache überzeugt als beispielsweise ein Wirtschaftsmanager im mittleren Alter. Auch die Art und Weise wie sich die potenziellen Arbeitnehmer über das Unternehmen informieren hängt stark von Branche, Alter und der Spezialisierung des Unternehmens ab. Daran müssen Arbeitgeber bei der Umsetzung ihrer Marketingmaßnahmen denken. Social Media, öffentliche Auftritte wie Messen oder Tage der offenen Tür, Mitarbeiter als Markenbotschafter, Newsletter, Sponsoring oder, oder, oder … . Kanäle und Plattformen müssen sinnvoll kombiniert und eingesetzt werden.

Welche Faktoren beeinflussen Employer Branding?

Wenn man sich dafür entscheidet, Employer Branding zu betreiben, gilt es, sich zunächst bewusst zu machen, welche Aspekte den Aufbau einer Arbeitgebermarke beeinflussen. Wir haben Ihnen die wichtigsten hier aufgelistet:

  • Die eigene Unternehmensidentität, inklusive der Werte und Normen, die das Unternehmen vertritt.
  • Die eigenen Stärken als Arbeitgeber.
  • Die Ansprüche der potentiellen Arbeitnehmer.
  • Die Stärken der eigenen Mitbewerber im Markt.
  • Die Glaubwürdigkeit der eigenen Unternehmensmarke.
  • Das aktuelle und angestrebte Image des eigenen Unternehmens als Arbeitgebermarke.

Diese Einflussfaktoren dürfen jedoch nicht als alleinige Grundlage für Arbeitgebermarketing herangezogen werden. Wie bereits angesprochen ist es wichtig, individuell zu reagieren – auf einzelne Personen, Abteilungen und Branchen.

Welche Ziele werden verfolgt?

Die beiden wichtigsten Ziele sind die erfolgreiche Rekrutierung neuer Fachkräfte beziehungsweise die damit verbundene langfristige Bindung von aktuellen Mitarbeitern und die Herausbildung einer positive Arbeitgebermarke, um damit die eigenen Marketing- und Vertreibsstrategien zu optimieren (s. o.). Mit anderen Worten, dauerhaft wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit sowie Weiterentwicklung stehen im Vordergrund. Wenn Arbeitgebermarketing richtig umgesetzt wird, entsteht in den Köpfen von Angestellten, Bewerbern, potenziellen Geschäftspartnern und Kunden ein positives Bild des Unternehmens. Dadurch wird das Image nach außen und innen gestärkt. Die Vermittlung von bestimmten Wertevorstellungen wird gerade hinsichtlich der nachfolgenden Generationen immer wichtiger. Diese legen weniger Wert auf Karriere oder Einkommen, sondern erwarten vorwiegend in Bereichen wie Work-Life-Balance oder Mitarbeitergesundheit zeitgemäße Angebote durch den Arbeitgeber.

Kennen Sie schon die Leinwände von Inspiring Art?