Agieren Sie ursachen-, nicht wirkungsorientiert

Inhaltsverzeichnis

… aus der wöchentlichen Kolumne rund um „Spiritualität & Business“ von Hans-Jürgen Krieg.

Ich suche ständig Punkte, an denen ich die Unterschiede einer spirituellen Lebensführung deutlich machen kann. Jüngst bin ich wieder auf ein Thema gestoßen, dass mir vorher so nicht bewusst war. Viele moderne Menschen sind von der Vorstellung geleitet, dass sie möglichst alles bis ins kleinste Detail selbst planen und umsetzen sollten, damit ihr Leben so verläuft, wie sie es sich wünschen. Das gilt privat genauso wie im Berufsleben. Aber entspricht diese Sichtweise einem spirituellen Bewusstsein? Bringt sie das, was sich die Menschen davon versprechen? Schauen wir uns die Hintergründe dazu einmal genauer an.

Vereinfacht ausgedrückt, können wir unser Leben an zwei grundsätzlichen Überzeugungen ausrichten: Entweder meinen wir, dass die wesentlichen Prozesse des Lebens alle linearer Natur sind. Es gilt das Motto: Damit B eintritt, muss ich A tun. Die Umsetzung dieser Philosophie im täglichen Leben sieht simplifiziert so aus, dass wir ständig irgendwelche Schalter anknipsen und erwarten, dass die von uns gewünschten Lichter angehen. Oder aber wir gehen davon aus, dass das Leben eher dem Backen eines schwierigen Kuchens gleicht. Ein guter Kuchen gelingt. Dieses Gelingen liegt nicht allein in unserer Hand. Zum Gelingen tragen Faktoren bei, die wir nicht kennen oder die wir nicht direkt beeinflussen können. Wir können nur alles bestmöglich vorbereiten und erwarten, dass alles gutgeht. Erkennen Sie den entscheidenden Unterschied. Im ersten Fall läuft alles berechenbar und vorbestimmt ab. Ob etwas eintritt, liegt voll in unserer Macht. Im zweiten Fall schaffen wir nur bestmögliche Voraussetzungen. Die eigentliche Entwicklung obliegt dem Kuchen. Dieser gelingt, oder auch nicht. Die Kernfrage ist, ob das Leben nun eher ein Schalter anknipsen ist, oder ein Kuchen backen. Was meinen Sie?

Aus spiritueller Sicht ist die Antwort klar. Die Grundüberzeugung ist, dass alles miteinander verbunden ist. Die wahren Prozesse des Lebens sind nicht linearer Natur, sondern miteinander verwoben. Eine Auflösung in einfache lineare Beziehungen zerstört ihre eigentliche Natur. Deshalb können wir aus einem linearen Blickwinkel nicht bis ins Kleinste überblicken, was wirklich geschieht. Leben besitzt die Freiheit der eigenen Entwicklung. Jeder unbewusste und unerlaubte Eingriff von außen ist Manipulation. Er zerstört möglicherweise die natürliche Harmonie der Dinge. Wer die Grundentscheidungen des Lebens an spirituellen Gesichtspunkten ausrichtet, wird viele Kuchen backen und nur wenige Schalter anknipsen.

Spirituell leben heißt in erster Linie Voraussetzungen schaffen und sich nicht auf einzelne konkrete Ereignisse zu konzentrieren. Ereignisse gelingen. Ihr Eintreten liegt in der Regel nicht in unserer Hand. Denn in den meisten Fällen sind andere Menschen und Faktoren mit im Spiel. Wer spirituell lebt, konzentriert sich auf Ursachen, nicht auf Wirkungen. Er schafft möglichst optimale Räume für das, was dann geschieht. Was immer geschieht, es darf geschehen. Er initiiert Selbstorganisationsprozesse, die aus sich selbst heraus Ereignisse bewirken. Er drückt eine Haltung gegenüber dem Leben aus, die von Vertrauen, Demut und kindlicher Bewunderung bestimmt ist. Diese Haltung gilt umfassend. Sie betrifft den Umgang mit anderen Menschen genau so, wie den Umgang mit seinem eigenen Wohlbefinden und der eigenen Gesundheit. Und sie gilt auch im beruflichen Umfeld. Denken Sie daran, wenn Sie wieder einmal einen Schalter anknipsen, anstatt einen Kuchen zu backen.

Ihr Hans-Jürgen Krieg

Über den Autor

Hans-Jürgen Krieg ist Autor der Buchserie „Der kleine Igel“. Er coacht Unternehmen und Personen im Hinblick auf die praktische Nutzung ihrer spirituellen Potenziale. Mit seinem tiefgreifenden Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und seiner über 30 Jahren Erfahrungen im Geschäftsleben unterstützt er die Beteiligten beim Bau von Brücken, mit denen sie die reale Welt mit ihrer „inneren Quelle“ verbinden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.ifef.de.

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