Baden-Württemberg: Gute Abfallpolitik nützt Umwelt und Wirtschaft

Die Menschen in Baden-Württemberger produzieren immer weniger Müll. Außerdem zahlen sie so wenig für die Müllentsorgung wie nie zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Abfallbilanz des Umweltministeriums. Eine gute Abfallpolitik nutzt nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch der Wirtschaft, wenn knappe und damit teure Rohstoffe wieder im Wirtschaftskreislauf landen.

Die aktuellen Müllgebühren sind mit 148,69 Euro für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt auf einen neuen Tiefstand gesunken. „Inflationsbereinigt haben wir im Land seit dem Jahr 2002 einen Rückgang der Gebühren um fast 30 Prozent“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller. Auch das Haus- und Sperrmüllaufkommen im Land ist erneut zurückgegangen und liegt mit 142 Kilogramm je Einwohner ebenfalls auf einem historischen Tiefstand. „Diese Zahlen belegen einmal mehr die bundesweite Spitzenstellung unserer Abfallwirtschaft“, betonte Untersteller.

Weniger Abfälle

Insgesamt sind im Jahr 2012 in Baden-Württemberg knapp 3,8 Millionen Tonnen Hausabfälle angefallen, davon rund 1,53 Millionen Tonnen Haus- und Sperrmüll. „Das sind über 20 Tausend Tonnen weniger als im Jahr zuvor“, erläuterte Franz Untersteller. Je Einwohner wurden 43 Kilogramm Bioabfälle verwertet, eine weitere Steigerung gegenüber 2011 um ein Kilogramm. „Dennoch gibt es hier noch Luft nach oben“, betonte Franz Untersteller. „Wir wollen diese Menge kontinuierlich um weitere 17 Kilogramm auf insgesamt 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr erhöhen.“

Statistisch betrachtet am wenigsten Haus- und Sperrmüll produziert haben mit 64 Kilogramm pro Kopf erneut die Bewohner im ländlich geprägten Landkreis Freudenstadt. Mit 220 Kilogramm pro Kopf den höchsten Wert im ländlichen Raum weist der Hohenlohekreis auf. An der Spitze der städtischen Bereiche stehen die Universitätsstädte Freiburg mit 112, Ulm mit 121 und Heidelberg mit 140 Kilogramm Haus- und Sperrmüll je Einwohner. Am anderen Ende der Tabelle liegt hier die Stadt Mannheim mit 241 Kilogramm pro Kopf. „Das sind allerdings beachtliche sechs Kilogramm weniger als noch im Vorjahr“, unterstrich Umweltminister Untersteller.

Gute Abfallpolitik ist Wirtschaftspolitik

Die Abfallbilanz liefere wertvolle Hinweise für die künftige Ausrichtung der Abfallpolitik im Land, erklärte der Minister weiter. „Eine gute und vorausschauende Abfallpolitik ist nicht nur praktizierter Umwelt- und Klimaschutz, sondern auch beste Wirtschaftspolitik für unser Land.“ Das rohstoffarme Baden-Württemberg könne es sich nicht erlauben, die im Abfall steckenden knappen Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer oder Seltene Erden nicht wieder dem Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. „Wenn wir unsere Rolle als eine der führenden Wirtschaftsregionen Europas erhalten wollen, müssen wir unsere Anstrengungen zum Aufbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft weiter verstärken“, lautete das Fazit von Franz Untersteller.

>> Abfallbilanz 2012

(Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft)

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